HomeKlassenkampfStreiks und Demos der Beschäftigten der Freizeitpädagogik

Streiks und Demos der Beschäftigten der Freizeitpädagogik

Die Beschäftigten in den Betrieben der Freizeitpädagogik zeigen sich kampfbereit, nachdem ein geleakter Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums ihren Berufsstand de facto abschaffen will.

Wien. Die Mitarbeiternnen und Mitarbeiter von Einrichtungen der Freizeitpädagogik, die sich in der Regel um die Nachmittagsbetreuung in Ganztagsschulen kümmern, sind alarmiert über einen Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums, der durch ein Leak bekannt wurde, und der die Berufsgruppe in dieser Form de facto abschaffen würde.

Als sogenannte Assistenzpädagoginnen und Assistenzpädagogen sollen sie auch als Zweitlehrkraft im Unterricht eingesetzt werden können. Dafür wäre dann eine Matura als Arbeitsvoraussetzung verpflichtend, die bis dato nicht erforderlich war. Bislang sind die Freizeitpädagoginnen und ‑pädagogen für die Tagesbetreuung an Schulen zuständig, und dort auch „nur“ für die Freizeitgestaltung. In der Lernbetreuung dürfen nur Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher eingesetzt werden.

Die Angestellten der Berufsgruppe sollen laut Gesetzesvorschlag auch nicht mehr mittels Sozialkollektivvertrag bei unterschiedlichen Trägern angestellt sein, sondern vom Kollektivvertrag des öffentlichen Dienstes erfasst werden. Das würde für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gehaltseinbußen von bis zu einem Fünftel bedeuten, so der Betriebsrat von Bildung im Mittelpunkt (BiM), jener GmbH, bei der die rund 2.300 Wiener Freizeitpädagoginnen und ‑pädagogen angestellt sind. Erst nach mehreren Jahren im Beruf würde das Niveau des jetzigen Kollektivvertrages erreicht werden.

Donnerstag dieser Woche gab es Streiks und Demonstrationen in Wien und Graz. Bunte und kraftvolle Demonstrationen, die unter Schirmherrschaft der zuständigen Gewerkschaft GPA organisiert wurden, machten deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben der Freizeitpädagogik bereit sind, ihre Rechte zu verteidigen.

Quellen: gpa/betriebsrat-bim

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