HomeKlassenkampfSwarovski kündigt 200 Beschäftigte, weitere 1000 Kündigungen im Herbst

Swarovski kündigt 200 Beschäftigte, weitere 1000 Kündigungen im Herbst

Der Swarovski-Konzern hatte in der Produktion die Kurzarbeit zuletzt bis Ende September verlängert, und kündigt nun trotzdem an die 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Herbst sollen weitere 1.000 Stellen im Mutterwerk in Wattens abgebaut werden.

Wattens/Tirol. Der angekündigte Stellenabbau beim Swarovski-Stammwerk im Tiroler Wattens ist nun für 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bittere Realität. Sie bekamen am Montag den blauen Brief für die Kündigung per E‑Mail zugestellt. Insgesamt soll es weltweit sogar 600 Kollegen und Kolleginnen treffen. Während die Konzernleitung von einer „Anpassung“ spricht, befürchtet der Betriebsrat den Anfang einer Kündigungswelle.

Wie bereits berichtet, plante der Kristallclan Swarovski, in den nächsten Jahren 1.000 (wie sich jetzt herausstellt sind es 1.600) Arbeitsplätze am Standort Wattens zu streichen, nachdem seit dem Jahr 2008 beinahe 2.000 Jobs von der Konzernleitung vernichtet wurden.

Kurzarbeit verhindert nicht Stellenabbau

Der Konzern hatte in der Produktion in Wattens die Kurzarbeit zuletzt bis Ende September verlängert. Wahrscheinlich ist nach Auslaufen dieser Verlängerung die große Kündigungswellte geplant. Der Konzernchef Robert Buchbauer spricht davon, dass mittelfristig von den derzeit 4.600 Arbeitsplätzen nur mehr 3.000 übrigbleiben sollen.

Auch am Beispiel Swarovski zeigt sich also, dass die von der österreichischen Bundesregierung, dem ÖGB und der WKÖ forcierten Kurzarbeitsmaßnahmen völlig untaugliche Instrumente sind, um Stellenabbau und Arbeitslosigkeit zu verhindern. Der stellvertretende Tiroler ÖGB-Landesvorsitzende Robert Koschin forderte am Dienstag von Swarovski die Rückzahlung von Kurzarbeitsmillionen. Kurzarbeit diene dazu, Kündigungen zu vermeiden. Die angekündigte Freisetzung von 200 Mitarbeitern bei Swarovski zeige aber ein anderes Bild. Koschin spricht von Sozialbetrug an Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Dieses Gezeter wird aber nichts helfen, denn die Konzerne sind bei der Kurzarbeit nur verpflichtet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Kurzarbeitsbeihilfe bezogen wurde, ein Monat weiter zu beschäftigen. Anstelle dieses hilflosen Agierens seitens des ÖGB wäre es viel wichtiger, dass er Kampfmaßnahmen der Swarovski-Beschäftigten gegen diese Massenkündigungen organisiert.

Quelle: ORF/tirol​.orf​.at

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