Linz. Nachdem es bereits im Februar zu einem massiven Fischsterben im Campus-Teich der Johannes Kepler Universität (JKU) gekommen war, soll der Teich nun im Juni vollständig abgefischt werden. Die Fische werden dabei eingefangen und anschließend getötet. Laut Angaben der Universität ist dieser Schritt notwendig, um weiteres Leid bei den Tieren zu verhindern.
Auslöser für die Maßnahme ist eine deutliche Zunahme der Fischpopulation, die durch wiederholtes Aussetzen und verbotene Fütterungen verursacht wurde. Diese Überpopulation hat die Tiere stark geschwächt und sie anfällig für Krankheiten und Parasiten gemacht. Die Leiterin des Operation Managements an der JKU, Anke Merkl, erklärte gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass der Teich grundsätzlich nicht für die Haltung von Fischen geeignet sei. Dennoch würden immer wieder Tiere eingesetzt – wider besseres Wissen.
Auch die regelmäßige Fütterung der Fische und Enten durch Besucherinnen und Besucher des Teichs, obwohl dies ausdrücklich verboten ist, habe laut Merkl zur Verschärfung der Situation beigetragen. „Weil sie keine natürlichen Feinde haben, haben sie leider diese Krankheiten und den Parasitenüberfall bekommen. Der das Ausfischen erforderlich macht“, so Merkl weiter.
Im Zuge des Fischsterbens im Februar hatte die Universität das Bundesamt für Wasserwirtschaft – konkret das Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft – mit einer Untersuchung beauftragt. Dabei wurde festgestellt, dass durch die hohe Fischdichte der pH-Wert des Wassers deutlich angestiegen war. Laut den Expertinnen und Experten drohte dem Teich ein ökologisches Kippen, was nicht nur zu weiterem Tierleid, sondern auch zu starkem Gestank führen könnte.
Die geplante Maßnahme wurde in Abstimmung mit den zuständigen Behörden beschlossen. Sowohl die Fischereirechtsabteilung der Oberösterreichischen Landesregierung als auch die Tierschutzabteilung des Magistrats Linz haben die Abfischung genehmigt. Die Fische sollen per Elektrofischerei entnommen und laut Universität anschließend rasch und schmerzfrei getötet werden. Aufgrund des massiven Befalls mit Bakterien und Parasiten sei eine Umsiedelung in andere Gewässer nicht möglich.
Die JKU appelliert an die Bevölkerung, künftig keine Fische mehr in den Teich einzusetzen und auf das Füttern von Tieren zu verzichten. Der Teich sei weder ökologisch noch strukturell für eine Fischhaltung geeignet – ein erneuter Besatz würde das Problem nur wiederholen.
Quelle: ORF