Österreich. Die Hochschulfinanzierung wurde 2019 auf neue Beine gestellt und die Universitäten bekamen für die Jahre 2019–2021 ein erhöhtes Budget zugewiesen. Dieses erhöhte Budget hängt wesentlich mit einer Steigerung der prüfungsaktiven Studierenden zusammen. Um das Budget zu „erfüllen“, müssen nicht nur die an den Universitäten inskribierten Studierenden mindestens 12 ECTS pro Semester über Prüfungen erlangen, sondern die Zahl der Inskribierten muss steigen. Diese Zahl war ambitioniert und die meisten Hochschulen haben intern bereits damit kalkuliert, diese Zielvorgaben nicht zu erreichen. Nun ist die Zahl der Studienanfängerinnen und ‑anfänger im vergangenen Jahr sogar noch gesunken. Die Situation hat sich jedoch durch Corona nur in Teilen verschärft, teilweise haben die Universitäten während Pandemie eine Steigerung der Prüfungsaktivität erzielt.
Nachdem einige Universitäten trotzdem von einer Rückzahlung an das Bundesministerium im kommenden Jahr betroffen sein werden, streben die Hochschulen diesbezüglich Gespräche mit dem Ministerium an. Was nach Informationen der Tageszeitung „Der Standard“ durch eine Sprecherin von Heinz Faßmann ausgeschlossen wurde. Weiter heißt es, ein Drittel der möglichen Rückzahlungen wurde bereits erlassen, hier wäre nichts mehr zu machen. Nach aktuellem Stand sind es vor allem die Med-Unis, die die Anforderungen in Sachen prüfungsaktiver Studierender erfüllen, während der Rest von den drohenden Rückzahlungen eher betroffen ist. Somit herrscht auch in der Universitätskonferenz keine Einigkeit in der Frage der Universitätsfinanzierung.
Zusatzinvestitionen wegen Corona oder gar eine zusätzliche Finanzierung für befristete Lehrverträge sind in weiter Ferne. Was dies 2021 für die Hochschulen bedeutet und welche Konsequenzen dies genau für die Kolleginnen und Kollegen sowie die Studierenden haben wird, ist noch unklar. Eines scheint jedoch klar: Eine Verbesserung der ohnehin schon vielfach wenig zufriedenstellenden Lage scheint nicht in Sicht und die Abhängigkeit von der Wirtschaft steigt durch solche potentiellen Defizite im Hochschulbudget tendenziell an.
Quelle: Der Standard