Für die Partei der Arbeit ist ein Reallohnverlust in einer der gewerkschaftlich am besten organisierten Branchen kein Grund zum Jubeln. Den Unternehmern würde ein Lohnabschluss geschenkt, der „ihre Gewinne völlig unangetastet lässt.“
Wien. Der auf den ersten Blick erfreuliche Abschluss der Lohnverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie beinhaltet einige Wermutstropfen, wie die Partei der Arbeit (PdA) in einer Stellungnahme festhält: „Einzelnen, durchaus zu würdigenden Verbesserungen steht ein Lohnabschluss gegenüber, der sich gerade einmal rund um die gegenwärtige Inflationsrate bewegt und damit wie in den vergangenen Jahren auch einen Reallohnverlust bedeuten wird. Der Jubel der Gewerkschaftsspitzen über diesen Abschluss ist nach Meinung der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) völlig unangebracht“, so die Partei in einer Stellungnahme.
Es werde ganz verschwiegen, dass eine Ausdehnung der Wochenendarbeit um sechs Sonntage im Jahr ausverhandelt wurde, und eine Arbeitsgruppe zwischen Unternehmern und Gewerkschaften eingesetzt wurde, die über weitere Flexibilisierungen der Arbeitszeit beraten soll.
Die Erhöhung der Löhne decke gerade einmal die momentan ansteigende Inflation ab, für die KV-Löhne, die nur um 3% erhöht werden, nicht einmal das.
Kampfbereitschaft abgewürgt
„Während die Unternehmer weich gebettet mit üppigen staatlichen Förderungen durch die Krise begleitet wurden, wird ihnen nun auch noch ein Lohnabschluss geschenkt, der ihre Gewinne vollkommen unangetastet lässt“, so das Conclusio der PdA.
Die Belegschaften hätten „Kampfbereitschaft signalisiert, die von den ÖGB-‚Sozialpartnern‘ wieder einmal in einen ganz kurzen Warnstreik in ausgesuchten Betrieben kanalisiert und abgewürgt wurden.“
Für die Partei der Arbeit ist ein Reallohnverlust in einer der gewerkschaftlich am besten organisierten Branchen kein Grund zum Jubeln. Dieser Abschluss wird Vorbildfunktion für die folgenden Verhandlungen in zahlreichen anderen Wirtschaftsbereichen nicht nur der Metallindustrie haben, und ist daher ein negatives Signal an die gesamte Arbeiterklasse.
Ein typisch sozialpartnerschaftliches Detail am Rande: Es wurde „eine gemeinsame Sozialpartnererklärung mit dem Bekenntnis zu einem fairen Umgang mit ZeitarbeiterInnen in der Metalltechnischen Industrie vereinbart“. Die Unternehmervertreter werden sich nach der letzten Verhandlungsrunde über diesen völlig unverbindlichen Wischi-Waschi-Schwachsinn, den die Gewerkschaften PRO-GE und GPA auch noch als Erfolg verkaufen, die Bäuche vor Lachen gehalten haben.