HomePanoramaErmittlungen nach Giftgasfund

Ermittlungen nach Giftgasfund

In Gmunden wurde am Freitag eine Giftgaskartusche bei der Polizei abgegeben. Ein Arbeiter gab an die Kartusche bei Aufräumarbeiten im Lager entdeckt zu haben. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.

Gmunden. In Gmunden in Oberösterreich brachte am Freitag ein Mitarbeiter eine Entsorgungsfirma eine Gaskartusche auf die Polizeiwache. Er gab die Kartusche bei den Beamten ab und gab an, diese bei Aufräumarbeiten im Lager entdeckt zu haben.

In einem späteren Bericht ist nicht mehr von einem Arbeiter die Rede und einer Kartusche die Rede, sondern vom Geschäftsführer, der eine Kiste mit zwei Kartuschen entdeckt hätte und diese zur Polizei brachte.

Die Polizei leitete umgehend einen Giftalarm ein und die Polizeiinspektion wurde kurzzeitig gesperrt. Wenig später rückte ein Giftexperte der Polizei an und überprüfte die Kartusche. Der Experte konnte schließlich Entwarnung geben, dass der Behälter festverschlossen ist und kein Gas austreten kann. Auf der Kartusche stand, dass es sich um Phosgen handelt.

Phosgen als Giftgas im ersten Weltkrieg

Phosgen ist ein hochgiftiges Gas, das im ersten Weltkrieg als Kampfstoff eingesetzt wurde. Dieses kann bereits in sehr geringen Mengen tödliche Verletzungen verursachen. Phosgen reagiert in der Lunge mit Wasser und wird in Salzsäure umgewandelt. Wer Phosgen einatmet wird also von innen verätzt und stirbt einen äußerst brutalen und schmerzhaften Tod.

Ermittlungen

Nachdem geprüft worden war, ob die Behälter dicht sind, wurden weitere Untersuchungen eingeleitet. Dabei wurde festgestellt, dass der eine Behälter 438 Gramm und der andere Behälter 232 Gramm des giftigen Gases enthalten dürfte. Die Bergung weitere Untersuchung und Vernichtung des Kartuschen bzw der Gases übernahm ein ABC-Zug des Bundesheeres.

Phosgen wurde im ersten Weltkrieg als Kampfstoff verwendet. Bezirksinspektor Markus Kreilmeier von der Polizei in Gmunden geht allerdings nicht davon aus, dass es sich bei den beiden Kartuschen um Kriegsrelikte handelt. Die beiden Flaschen wären neueren Datums. Heute entsteht das Gas als Zwischenprodukt in der Medikamenten- und Insektizidherstellung. Es ist davon auszugehen, dass die beiden Kartuschen aus der chemischen Industrie stammen. Die Entsorgung des Gases unterliegt strengen Auflagen und Richtlinien. Die Polizei ermittelt deshalb woher und von wem das Gas kommt.

Quelle: ORF/ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN