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„Unsere Leben statt ihre Profite!“ – Griechische Gewerkschaft mobilisiert zur landesweiten Branchenstreik am 30. Januar 2025

Am 30. Januar 2025 ruft die Föderation der Beschäftigten in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Griechenland zu einem landesweiten Streik auf. Unter dem Motto „Unsere Leben statt ihre Profite!“ fordert die Gewerkschaft eine kollektive Branchenvereinbarung, die die grundlegenden Rechte der Beschäftigten sichert.

Forderungen der Gewerkschaft: Mehr Lohn, faire Bedingungen

Die Gewerkschaft fordert unter anderem einen Branchenmindestlohn von 890 Euro im Jahr 2024, der bis 2025 auf 940 Euro steigen soll, die Einführung eines Fünf-Tage-Arbeitsmodells mit einer 40-Stunden-Woche, eine Rückkehr zu tariflichen Lohnsteigerungen auf Basis von Berufserfahrung („Dreijahresregelungen“), die zwischen 2012 und 2024 ausgesetzt waren, Familienbezogene Zuschüsse wie Ehe- und Kindergeld und Maßnahmen zur Gesundheits- und Arbeitssicherheit.

In den letzten sieben Monaten fanden neun Verhandlungsrunden zwischen der Föderation und dem Verband der griechischen Industrie (SEV) statt. Doch die Gespräche verlaufen stockend. Trotz anfänglicher Zugeständnisse blockieren die Arbeitgeber essentielle Forderungen.

Arbeitgeber gegen die Mehrheit der Beschäftigten

Ein zentraler Streitpunkt: Der SEV möchte zwei Kategorien von Beschäftigten schaffen. Arbeiterinnen und Arbeiter, die nicht bestimmten „Spezialberufen“ zugeordnet werden, sollen nur den nationalen Mindestlohn erhalten – derzeit 830 Euro –, während der Branchenmindestlohn für eine kleinere Gruppe von Fachkräften gelten soll.

Diese Spaltung lehnt die Gewerkschaft vehement ab: „Wir akzeptieren keine Tarifvereinbarung, die die Mehrheit der Beschäftigten ausschließt. Unsere Stärke liegt in der Einheit und Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter!“

Ein profitträchtiger Sektor auf Kosten der Arbeiterinnen und Arbeiter

Die Gewerkschaft kritisiert die extreme Profitorientierung der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die Branche, die 2023 Exporterlöse von über 6,8 Milliarden Euro erzielte, investiert kontinuierlich in Innovation und Marktpräsenz. Trotzdem arbeiten die Beschäftigten seit 15 Jahren ohne Tarifvertrag und unter prekären Bedingungen.

„Während die Profite explodieren, sollen wir weiterhin unter miserablen Bedingungen schuften. Wir sagen: Genug ist genug! Unsere Bedürfnisse stehen über ihren Gewinnen“, heißt es in der Stellungnahme der Gewerkschaft.

Mobilisierung und Solidarität – „Wir werden siegen!“

Die Gewerkschaft ruft alle Beschäftigten, lokale Gewerkschaften und solidarische Kräfte dazu auf, den Streik aktiv zu unterstützen. Generalversammlungen, betriebliche Streikkomitees und lokale Mobilisierungen sollen den Kampf stärken.

Bereits in anderen Betrieben der Branche, darunter „Athener Brauerei“ und „Mondelez Pavlidis“, wurden durch Organisierung Erfolge erzielt. „Diese Kämpfe zeigen: Wenn wir zusammenstehen, können wir gewinnen“, betont die Gewerkschaft.

Am 30. Januar wird der Kampf für Tarifverträge und faire Arbeitsbedingungen weiter eskaliert. „Es gibt keinen anderen Weg als den organisierten Widerstand. Unsere Kämpfe sind die Garantie für bessere Tage!“

Quelle: PAME

BILDQUELLEPAME
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