Belgrad. Dass die Sanktionen der EU vor allem das Volk hart treffen, sind keine neuen Nachrichten. Auch in Russland treffen diese das Volk. Nun gibt es Berichte, dass auch in Serbien Konsequenzen der Sanktionen bald spürbar werden könnten. Es drohen Engpässe in der Energieversorgung.
Das hängt damit zusammen, dass der Betreiber der kroatischen Ölpipeline Janaf Lieferungen an den serbischen Ölkonzern NIS im Mai eingestellt. Der russische Mineralölkonzern Gazprom Neft besitzt 56,15 Prozent der Anteile an NIS, der serbische Staat nur knapp 30 Prozent. Das vierte Sanktionspaket der EU trifft zwölf russische Energiekonzerne, so auch Gazprom Neft und Firmen, an denen die Konzerne mehr als 51 Prozent der Anteile halten.
Die Ölpipeline Janaf befördert Öl aus Kroatien nach Serbien und soll laut Berichten einen Transport des Öls mittels Tankern ab dem 15. Mai vorgeschlagen haben. NIS füllt seine Ölvorräte aktuell auf, jedoch würden diese nach etwa drei Monaten knapp.
Der Fall zeigt, dass das Kräftemessen zwischen EU und Russland, die zwischenimperialistischen Spannungen vor allem auf Kosten des Volks ausgetragen werden, um die Interessen der Monopole durchzusetzen und die Vormachtsstellung zu sichern.
Quelle: Der Standard