Die Teuerung führt weltweit zu Protesten und Streiks, so auch in den USA. Hier geht der größte Streik der Geschichte von Hochschulbeschäftigten – es wird von 48.000 Streikenden berichtet – am Montag in die dritte Woche.
Oakland/San Diego. Die University of California (UC) bildet ein System bundesstaatlicher Hochschulen im US-Staat Kalifornien, mit zehn Standorten, darunter Berkeley, San Francisco oder Los Angeles. In diesem Verband finden gegenwärtig die größten Streiks in der Geschichte des US-Hochschulbetriebs statt. Während die Abschlussprüfungen nur noch wenige Tage entfernt sind, wachsen Berichten zufolge die Befürchtungen über langfristige und unbeabsichtigte Folgen für die Kernaufgaben der Universität von Kalifornien, nämlich Lehre und Forschung.
In den Tagen vor Thanksgiving setzten die streikenden Akademikerinnen und Akademiker ihren Protest fort und forderten von der Universität von Kalifornien faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Der gewerkschaftsübergreifende UAW-Streik, der am 14. November begann, geht somit in seine dritte Woche. Im gesamten UC-System haben akademische Beschäftigte, einschließlich Lehrassistentinnen und ‑assistenten sowie Forschungsassistenten und ‑assistenten, ihre Seminarräume, Hörsäle und Labors verlassen, um zu marschieren und Streikposten aufzustellen. Dies ist der größte Streik an einer akademischen Einrichtung in der Geschichte der USA und der erste Streik überhaupt, an dem sich auch Postdocs und akademische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen.
Bei den Verhandlungen gab es zwar einige Fortschritte, aber keiner der Vorschläge der University of California reichte aus, um die Gewerkschaft zufriedenzustellen. Sie fordert unter anderem deutlich höhere Gehälter (mindestens 54.000 Dollar pro Jahr), stärkere finanzielle Unterstützung für Kinderbetreuung, Senkung der Studiengebühren für internationale Studierende, Verstetigung von Stellen, aber zugleich auch kostenlose Nahverkehrstickets oder billigere Nutzung von Rädern von Fahrrad-Verleihstellen.
Studierende Solidarisieren sich
Am 16. November verabschiedete die Studierendenvereinigung der UCSD (San Diego) eine gemeinsame Resolution mit der UCSD Graduate and Professional Student Association zur Unterstützung des UAW-Streiks. Die Resolution wurde von Präsident Sky Yang und der Vizepräsidentin für akademische Angelegenheiten Rhianen Callahan unterzeichnet. Sie veröffentlichten ihre Resolution am 21. November auf ihren Social-Media-Seiten.
In der Resolution werden die Gründe für den Streik genannt, insbesondere die zunehmende Wohnungskrise in Kalifornien und vor allem in San Diego, die für Studierenden immer unerschwinglicher wird. In der Resolution wurde auch festgestellt, dass sich das Präsidialamt der University of California in Bezug auf sein Budget und die Behandlung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unangemessen verhalten hat.
