Graz/Klagenfurt. Im Februar und März führten Finanzpolizistinnen und ‑polizisten vier Hauptaktionen in österreichischen Skigebieten durch. Namentlich waren sie auf der Turracher Höhe, am Katschberg, am Klippitztörl und auf der Reiteralm in Kärnten sowie im Lachtal in der Steiermark im Einsatz. Rigobert Rainer, Leiter der Finanzpolizei in Kärnten und der Steiermark, gab bekannt, dass während dieser Einsätze 211 Anzeigen erstattet wurden und etwa 75.000 Euro an Steuerschulden direkt von den betroffenen Unternehmen eingetrieben werden konnten.
Wenig überraschend gehen Berichten zufolge die meisten Verstöße auf illegale Beschäftigung von inländischen und ausländischen Arbeitern und Arbeiterinnen zurück. Das ist in der Gastronomie und der touristischen Saisonarbeit keine seltene Erscheinung. Finanzpolizist Rainer sagte gegenüber dem ORF: „Wir werden weit über 100 Strafanzeigen erstatten. Diese Personen waren nicht ordnungsgemäß bei den Sozialversicherungsträgern registriert.“ Der zweite Hauptaspekt umfasst Verstöße gegen die Registrierkassenpflicht. Es wurden Kassen verwendet, die nicht bei den Finanzbehörden gemeldet waren, oder es handelte sich um manipulierte Kassen.
Auch in Bezug auf die Arbeitszeit kam es in über 40 Fällen zu Verstößen, die festgestellt wurden. Es wurden Arbeitszeiten von bis zu 16 Stunden pro Tag festgestellt, obwohl gesetzlich maximal zwölf Stunden erlaubt sind. Zudem wurden keine angemessenen Ruhezeiten eingehalten.
Alles in allem zeigt sich, dass im Bereich Wintertourismus maximale Profite nicht nur auf Kosten der Skifahrenden bei teuren Lift- und Essenspreisen erzielt werden. Schwarze Kassen und die Überausbeutung der Saisonarbeiterinnen und ‑arbeiter bieten auch die Basis für den maximalen Profit der Skitourismusunternehmer. Die Finanzpolizei hat in nahezu jedem zweiten Betrieb Verstöße festgestellt
Quelle: ORF