Die Frauenministerin erkennt den Ernst der Lage nicht, heißt es seitens des ÖGB. 85 Prozent jener Personen, die seit dem Ausbruch der Corona-Krise arbeitslos geworden sind, sind Frauen.
Wien/Österreich. Während die Arbeitslosigkeit bei den Männern aktuell wieder etwas zurückgeht, bleibt sie bei den Frauen anhaltend hoch. Vonseiten des ÖGB wird kritisiert, dass die „Frauenministerin den Ernst der Lage nicht erkennt“. Diese begründet die hohe Frauenarbeitslosigkeit mit saisonalen Schwankungen. Eigentlich ist es aber nur eine Frage der Mathematik, zu verstehen, dass es das nicht sein kann, wenn 85 Prozent jener Personen, die seit Ausbruch der Corona-Krise arbeitslos geworden sind, Frauen sind.
Für den Herbst fordert die ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Korinna Schumann „Konzepte und Lösungen“. Es gelte zu vermeiden, „dass Frauen erneut mit der Mehrfachbelastung von Kinderbetreuung, Bildungsarbeit und Job alleingelassen werden.“ Die Politik dürfe nicht die ganze Verantwortung für die Kinderbetreuung in den privaten Bereich verschieben. Dass dazu aber auch eine ordentliche Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen gehört, die in den Kinderbetreuungseinrichtungen bei erhöhtem Ansteckungsrisiko arbeiten müssen, hat die ÖGB-Funktionärin nicht dazugesagt, sollte aber selbstverständlich sein.
Quelle: APA-OTS/ÖGB