Oberösterreich/Steyr. Der bereits länger angekündigte Dialog zwischen Konzernleitung und Vertretung der Belegschaft von MAN, im Rahmen dessen vermeintlich Kompromisse gefunden werden sollen, führen offenbar zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis für die Kolleginnen und Kollegen aus Steyr. Der Betriebsrat berichtet im Anschluss an das erste Gespräch von Donnerstag von verhärteten Fronten. Die Konzernleitung halte an den Plänen der Werkschließung und einer Verlagerung in Ausland, zur Steigerung der Profite, weiterhin fest. Die gewählten Vertreter der Belegschaft wollen hingegen das Werk erhalten und haben eine Klage zur Einhaltung des Standortvertrages angekündigt.
Gegensätzliche Interessen und nur eine Lösung: Klassenkampf
Wenig verwunderlich, dass diese antagonistischen Interessen, die der Klassenlage entsprechen, nicht zu einer Einigung führen. Der VW-Konzern, das Mutterunternehmen von MAN hat seine Motive von vornherein offen artikuliert und hier ist kein Kompromiss zu erwarten, außer die Kolleginnen und Kollegen geben sich einem totalen Ausverkauf Preis, sodass die Profite auch hier gesichert werden könnten. Somit ist die einzig mögliche Antwort Klassenkampf, und zwar in einer deutlicheren Form, als dies der kurzzeitige – wenngleich eindrucksvolle – Streik vor zwei Wochen war. Dieser hatte mehr Symbolkraft, als dass er dem Konzern wehgetan hätte. Die Partei der Arbeit hält in ihrer Erklärung zur laufenden Arbeitsplatzvernichtung in diesem Zusammenhang fest: „Die einzige Sprache, in der wir Werktätigen sinnvoll mit den Konzernbossen sprechen können, sind Kampfmaßnahmen. Erst wenn sie um ihren Ruf fürchten müssen, weil ihre Betriebe bestreikt werden, wenn sie Einbußen durch die Kampfmaßnahmen erleiden, und wenn die Forderungen, die von den Belegschaften aufgestellt werden, auch die Richtigen sind, werden sie zumindest teilweise Zugeständnisse müssen.
Deshalb schlagen wir allen betroffenen Belegschaften vor, sich auf die eigene Kraft und nicht auf die abwieglerischen Ratschläge der Gewerkschaftsbonzen zu verlassen. Streikt und fordert eure Rechte ein! Baut eine kämpferische Arbeiterfront auf!“ Weiter heißt es „Wenn aber die Konzerne unbedingt gehen wollen, dann sollen sie gehen, aber die Schlüssel zu den Werken und die Maschinen und Anlagen bleiben hier! Es gäbe genügend fachliche und wissenschaftliche Kapazitäten in Österreichs Betrieben und Forschungseinrichtungen, wieder Betriebe aufzubauen, die sich in öffentlicher Hand befinden und nicht den kurzfristigen Interessen von Monopolkapitalisten unterworfen sind. Der einzige erfolgversprechende Ausweg aus einem Leben, das der Profitmaximierung unterworfen ist, ist es, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Macht das eine/r allein, so zerdrücken sie ihn oder sie. Machen wir es alle zusammen, bilden wir eine starke Arbeiterfront, die den Ausbeutern Paroli bieten und schließlich die kapitalistische Ausbeutergesellschaft stürzen kann.“
Quelle: ORF/Partei der Arbeit