Oberösterreich. Die Zahl an Corona-Infizierten steigt derzeit in ganz Österreich drastisch an. Besonders stark betroffen ist hiervon auch Oberösterreich: Am Dienstag wurde die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf 625 beziffert. Das Bundesland belegt auch bei der Sieben-Tage-Inzidenz einen unrühmlichen Spitzenplatz.
Wenn man ausschließlich die Positivrate bei PCR-Testungen betrachtet, sticht abermals Oberösterreich hervor. Bei zuletzt (lediglich) 2.828 ausgewerteten PCR-Tests waren innerhalb der letzten 24 Stunden 1.288 positiv. Demnach schlugen 45 von 100 abgegebenen PCR-Tests an, also beinahe jeder zweite Test.
Diese besonders hohe Positivrate dürfte aber nicht allein auf die hohe Inzidenz zurückzuführen sein. Ein überwiegend großer Teil der täglichen Testungen erfolgt in Oberösterreich weiterhin über Antigentests. Von diesen wurden nämlich mehr als 70.000 an einem Tag durchgeführt. Die PCR-Tests dürften demnach vorwiegend zur Verdachtsfallabklärung eingesetzt werden, also dann, wenn bereits ein Antigentest angeschlagen hat oder sich Symptome gezeigt haben.
Aufgrund dieser Zahlen befürchten Expertinnen und Experten in Oberösterreich jedoch eine höhere Dunkelziffer an Corona-Infizierten, denn Antigentests sind weitaus weniger sensitiv als PCR-Tests. Doch ein Rückgang an Antigentests im Verhältnis zu den PCR-Tests ist auch in Oberösterreich absehbar, nämlich sobald erstere nicht mehr für einen Nachweis ausreichend sind.
Quelle: derstandard.at