Aus Fantasie wird Realität: Die Militärhündin Fantasy wurde offenbar erfolgreich zur Corona-Spürnase ausgebildet.
Wien. Wie wir bereits im Sommer berichtet haben, trainiert das österreichische Bundesheer mit Schäferhunden, damit diese auf das Erkennen von Corona-Infektionen abgerichtet werden. Sie sollen das Virus – oder vermutlich eher begleitende Proteine – erschnüffeln. Am vergangenen Montag legte das Verteidigungsministerium in der Bernardis-Schmid-Kaserne am Wiener Donaukanal einen Zwischenbericht zu diesen Bemühungen vor – und lieferte auch gleich eine praktische Vorführung: Eine Belgische Schäferhündin mit dem eindrucksvollen Namen „Fantasy Forever vom Seetalblick“, kurz einfach nur Fantasy, lief auf Kommando (einfallslos: „Such!“) los und schnüffelte binnen Sekunden ein paar drapierte gebrauchte MNS-Masken ab, um sich schließlich vor einer davon hinzulegen – tatsächlich war diese Probe von einer infizierten Person getragen worden. Ministerin Tanner (ÖVP) zeigte sich begeistert.
Die Corona-Suche mittels Spürhund funktioniert also anscheinend, wenngleich es noch weitere Tests und v.a. auch gezielte Ausbildungsmaßnahmen braucht. Die Projektleitung des Bundesheeres geht davon aus, dass ein Hund um die 700 Personen in einer halben Stunden abschnüffeln könnte, dann wäre jedoch eine Pause nötig. Die Trefferquote scheint jedenfalls weit über jener diverser medizinischer Schnelltests liegen, denn die Hundeschnauze mit ihren hunderten Millionen Riechsinneszellen macht kaum Fehler. Wann und wo die Corona-Spürhunde des Bundesheeres schließlich zum Einsatz kommen, ist noch unklar, im Gespräch sind wichtige Verkehrsknotenpunkte wie Flughäfen. Vor März 2021 wird es offenbar noch keine Serientauglichkeit des tierischen Schnelltests geben, es wird weiter geübt und geprüft. Die Leistung von Fantasy verdient sich trotzdem schon ein Leckerli.
Quelle: Der Standard