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Suchthilfe Tirol alarmiert

Innsbruck. In der ORF-Sendung „Tirol heute“ von 31. März wird von einem gesteigerten Tablettenmissbrauch infolge der Coronakrise berichtet. Alkohol sei zwar nach wie vor das größte Problem, doch „immer mehr greifen bei der Bewältigung von Problemen zu Tabletten, und das in allen Altersgruppen“. Insgesamt ergab eine Befragung der Suchthilfe Tirol, dass sich das Suchtverhalten bei 80 % der Klientinnen und Klienten verändert habe: Ein Viertel konsumiert mehr als vor der Pandemie, 12 % hingegen weniger. Die Tiroler Suchtberatung verzeichnet mehr Beratungen als zuvor. 

Die Steigerungen werden in der ORF-Sendung als Nebenerscheinung der Coronakrise bezeichnet. Die wesentlichen Gründe seien „fehlende soziale Kontakte, Sorgen und Langeweile“. Treffend stellt der Obmann der Suchthilfe, Christian Haring, im Interview fest: „Diese Pandemie ist nicht nur eine Infektionspandemie, sie ist auch eine psychosoziale Pandemie.“

Dazu passt auch die Warnung des Gewaltschutzzentrums Salzburg angesichts der um 15 % gestiegenen Anzahl an Anzeigen wegen häuslicher Gewalt. Obendrein darf das Gewaltschutzzentrum die Opfer aufgrund einer Gesetzesänderung neuerdings nur noch in Ausnahmefällen aktiv kontaktieren. Dies führt trotz häufiger gewordener Vorfälle zu einer niedrigeren Zahl an Betreuungen von Stalkingopfern. 

Nicht zuletzt droht aktuell eine Welle an Delogierungen, da die Mietstundungen von April bis Juni 2020 im Zuge des ersten Lockdowns fällig werden: „Spätestens jetzt, mit Ende März, werden die ausstehenden Beträge – plus 4 Prozent Zinsen – fällig. Mitsamt der April-Miete, versteht sich.“

Quelle: ORF-TVTHEK / ORF / ORF

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