HomeKlassenkampfBetriebsversammlungen wegen Kollektivvertragsverhandlungen im Eisenbahnbereich

Betriebsversammlungen wegen Kollektivvertragsverhandlungen im Eisenbahnbereich

Im Rahmen den stockenden Kollektivvertragsverhandlungen wird in der Eisenbahnbranche zu Betriebsversammlungen eingeladen, um die Kolleginnen und Kollegen über die aktuelle Situation zu informieren. 

Wien. Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) kündigt in einer Aussendung an, dass vom 2. bis 7. November 2022 die österreichweiten Betriebsversammlungen der Beschäftigten im nahezu gesamten Eisenbahnbereich fortgesetzt werden. Es ist mit Beeinträchtigungen im Zugverkehr zu rechnen. 

Zuletzt waren die vorgezogenen KV-Verhandlungen für die etwa 50.000 Beschäftigten der Bahnbranche nach zwei Runden ergebnislos geblieben. Danach hatte die Gewerkschaft bemängelt, dass es kein Entgegenkommen seitens der Unternehmervertreter gegeben hätte.

Bei den geplanten Versammlungen informiert die Gewerkschaft und die Betriebsräte die Belegschaften in den Eisenbahnunternehmen über die stockenden Sonder-KV-Verhandlungen. Zudem wird bei den Versammlungen die Bereitschaft der Beschäftigten hinsichtlich ihrer Teilnahme an gewerkschaftlichen Maßnahmen abgefragt. Es geht um Drohszenarie und die Frage der potentiellen Mobilisierungsfähigkeit im Falle einer weiter ausbleibenden Einigung.

Schlechtes Angebot und Verzögerungen

Die Gewerkschaft fordert aufgrund der explodierenden Teuerung 500 Euro für jeden auf alle KV- und Ist-Gehälter, 250 Euro auf die Lehrlingseinkommen sowie die Erhöhung der valorisierbaren Nebengebühren um die rollierende Inflation. Die Sonderkollektivvertragsverhanldungen werden seitens der Gewerkschaft neben der Rekordinflation auch mit der zunehmenden Belastung der Kolleginnen und Kollegen begründet.

Die Gewerkschaft kritisiert im Rahmen der KV_Verhandlungen, dass die Kapitalseite die Verhandlungen herauszögern würde. Erst für den 10. November sei die nächste Verhandlungsrunde angeboten.

Das bisher einzige Angebot der Bahnunternehmen liegt bei 7 Prozent. Nach dem Inflationswert für Oktober liegt es damit sogar unter der durchschnittlichen Inflation und bedeutet einen realen Einkommensverlust.

Betriebsversammlungen tageweise in allen Bundesländern

Am 2. November, Mittwoch, starten die Betriebsversammlungen in den Eisenbahnbetrieben in Vorarlberg und in Tirol, am 3. November werden sie in Kärnten und in der Steiermark fortgesetzt. Am 4. November, Freitag, folgen die Versammlungen in Salzburg und Oberösterreich. In der Ostregion (Burgenland, Niederösterreich, Wien) werden die finalen Betriebsversammlungen am 7. November, Montag, stattfinden. Insgesamt finden an diesen vier Tagen über 100 Betriebsversammlungen mit einer Dauer von ca. eineinhalb Stunden in den Eisenbahnbetrieben statt. In Tirol, Vorarlberg, in der Steiermark und in Kärnten (Mittwoch bzw. Donnerstag) werden die allermeisten Versammlungen in der Zeit von 13 bis 14:30 Uhr abgehalten, in Oberösterreich und Salzburg (Freitag) von 9:30 bis 11 Uhr. In Wien, Niederösterreich und im Burgenland (Montag) werden die allermeisten Eisenbahnbelegschaften im Zeitraum von 13 bis 14:30 Uhr über den Stand der KV-Verhandlungen informiert. Ob es zu spürbaren Einschränkungen im Zugverkehr kommt, hängt von der Teilnahmebereitschaft der Kolleginnen und Kollegen ab.

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