HomeKlassenkampfNeuerliche Jobvernichtung bei Steyr Automotive

Neuerliche Jobvernichtung bei Steyr Automotive

In Sigi Wolfs Steyrer Automobilwerk werden abermals 20 Prozent der Arbeitsplätze gestrichen. Das einst staatliche Unternehmen wurde seit der Privatisierung 1990 massiv heruntergewirtschaftet.

Steyr. Beim oberösterreichischen Fahrzeughersteller Steyr Automotive droht die nächste Runde im Personalabbau. Das Unternehmen von Siegried Wolf hat laut Medien 260 Angestellte beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet. Darüber hinaus sollen auch 100 Leiharbeitskräfte ihre Stellen im Steyrer Werk verlieren. Dies entspräche in Summe einer Personalreduktion um rund 20 Prozent. Bereits im Mai dieses Jahres waren 70 Jobs gestrichen worden.

Hintergrund sind neuerliche Sparmaßnahmen seitens des Managements, das für die sodann verbliebenen Beschäftigten auch die Einführung eines Kurzarbeitmodells andenkt. Mit Ende September laufen die LKW-Aufträge für MAN aus, womit nur noch für die schwedische Marke „Volta“ Elektro-Trucks hergestellt würden. Auch hierbei soll es jedoch Probleme geben, nicht zuletzt durch Lieferschwierigkeiten bei den Batterien, die aus den USA kommen. Wolfs Eigenmarken-Ideen scheinen gleichzeitig nicht so recht vom Fleck zu kommen, was auch an den schädlichen Russlandsanktionen liegt.

Die Geschichte des Standortes ist ein Lehrbeispiel für kapitalistische Misswirtschaft: 1990 war die staatliche Steyr-Daimler-Puch AG mit 9.000 Angestellten privatisiert und an MAN (selbst Teil des VW-Konzerns) verscherbelt worden. Als 2021 Wolf übernahm, waren noch 2.300 Menschen im Werk beschäftigt. Nun, nach dem neuerlichen Kahlschlag, werden es nur noch 1.400 sein. Das Damoklesschwert einer kompletten Schließung schwebt weiterhin über den Beschäftigten und der Region Steyr.

Quelle: Der Standard

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