HomeInternationalesKrieg und Gewalt im Nahen Osten spitzen sich weiter zu

Krieg und Gewalt im Nahen Osten spitzen sich weiter zu

In den letzten 24 Stunden gab es dramatische Entwicklungen im Jemen, im Libanon und in Syrien, während das Massaker an den Palästinensern in Gaza und im Westjordanland unerbittlich weitergeht.

Gaza/Beirut/Sanaa/Teheran. Der stellvertretende Hamas-Kommandeur al-Arouri wurde bei einem Drohnenangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut getötet. Weitere fünf oder sechs Menschen starben bei der Attacke. Sowohl der Libanon als auch die Vereinigten Staaten hätten die Aktion Israel zugeschrieben, Israel habe jedoch nicht die Verantwortung für die Tat übernommen, schreibt die New York Times. Israels Angriff ist der erste gegen die libanesische Hauptstadt seit Ausbruch der Kämpfe.

Punktuelle Angriffe auf Feinde in anderen Ländern sind seit langem die Strategie Israels. In den letzten zwei Wochen hat der Iran Israel beschuldigt, zwei iranische Generäle im Irak und in Syrien ermordet zu haben – es handelte sich dabei um Verbindungsoffiziere zu vom Iran unterstützten lokalen militanten Gruppen. Auch andere iranische Militär- und Nuklearwissenschaftler wurden bereits auf diese Weise ermordet. Der Drohnenangriff ereignete sich auf das Hamas-Büro im dicht besiedelten Gebiet Dahieh, das von der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz kontrolliert wird. Najib Mikati, der libanesische Premierminister, beschuldigte Israel, den Libanon in eine neue Phase des Konflikts zwischen Israel und der Hamas hineinziehen zu wollen.

Hisbollah meldet sich nach Angriff zu Wort

Der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hielt seine erste Rede seit der Tötung von Saleh al-Arouri. Er erklärte, die libanesische Gruppe habe keine Angst vor einem Krieg, vermied jedoch jegliche Erklärung, dass seine Streitkräfte ihre Angriffe gegen Israel verstärken würden. Er sagte, es werde „keine Obergrenzen“ und „keine Regeln“ für die Kämpfe der Hisbollah geben, wenn Israel einen Krieg gegen den Libanon beginne.

Die bisherige Haltung der Hisbollah trage „dem nationalen Interesse des Libanon“ Rechnung, sagte Nasrallah und warnte Israel, dass die Antwort „keine Grenzen haben wird“, wenn es sich gegen den Libanon wende.

In seiner außerordentlichen Rede stellte er außerdem fest, dass die „Achse des Widerstands“ vor der „größten Herausforderung seit Beginn des zionistischen Krieges im Gazastreifen“ stehe. Er argumentierte, dass Israel „seit drei Monaten keine Siege in Gaza“ errungen habe und dass die „Hisbollah“ und die „Widerstandskräfte im Libanon“ nicht gezögert hätten, Angriffe gegen Israel zu starten. Er versicherte jedoch, dass seine Organisation trotz der von der Hisbollah erbrachten Opfer keine Maßnahmen ergreifen werde, die den Libanon gefährden würden.

In Bezug auf die Ermordung des stellvertretenden Hamas-Führers bekräftigte Nasrallah, dass es sich hierbei um ein schweres Verbrechen handele, das nicht unbeantwortet und ungestraft bleiben werde, während er gleichzeitig betonte, dass „die Widerstandsorganisationen in der Region gemäß den Bedingungen des Landes handeln, in dem sie leben, trotz der strategischen Vereinbarung, Feinde, Freunde und Ziele zu definieren“.

Am Ende seiner Rede betonte Nasrallah, dass die Hisbollah sich bisher auf maßvolle Kämpfe an der Grenze eingelassen habe. „Aber wenn der Feind beschließt, im Libanon Krieg zu führen, wird unsere Antwort auf den Schlachtfeldern weder eine Begrenzung noch eine Beschränkung in Bezug auf Waffen und Ziele haben“.

Das Rote Meer als Kampfzone

Die griechische Fregatte „Navarinon“ hat sich der Angriffsgruppe des Flugzeugträgers „USS Gerald R. Ford“ und des Landungsschiffs „USS Bataan“ angeschlossen und verstärkt die NATO-Streitkräfte im östlichen Mittelmeer. Die Spannungen im Roten Meer werden so durch den von den USA geleiteten Einsatz weiter angeheizt. 

Die jemenitischen Huthis sagten am Montag, sie hätten ein Containerschiff auf dem Weg nach Israel „ins Visier genommen“, einen Tag nachdem das US-Zentralkommando mitgeteilt hatte, dass die Gruppe zwei ballistische Raketen auf Schiffe im südlichen Roten Meer abgefeuert hatte. Der militärische Sprecher der Huthi, Yahya Sharrea, bekräftigte in einer Rede die Position der Huthi, dass sie ihre Angriffe fortsetzen würden, bis Hilfsgüter in Gaza angekommen seien, und betonte, dass „kein US-Angriff ohne Reaktion oder Bestrafung vergehen wird“, sagte er.

Unterdessen kam es im Iran kam es gestern Nachmittag zu zwei verheerenden Explosionen. Bei einer Gedenkfeier in der Stadt Kerman für den vor vier Jahren im Irak von einer US-Drohne ermordeten iranischen General Soleimani sind zwei Sprengsätze detoniert. Es dürfte rund 100 Tote und noch mehr Verletzte geben. Der Urheber dieses Terroranschlages ist bislang unbekannt. Die Regierung in Teheran hat bereits rasche Ermittlungen und scharfe Konsequenzen für die Verantwortlichen angekündigt. Sowohl alle denkbaren als auch tendenziell unwahrscheinlichere Hintergrundszenarien für den Vorfall lassen weitere Eskalationen in der Region befürchten.

Quelle: 902​.gr/902​.gr/Al Jazeera News/RikPunKt

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