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Oberösterreich: Große Lücken in der Kinderbetreuung

Die Arbeiterkammer Oberösterreich kritisiert erhebliche Lücken in der vollzeittauglichen Kinderbetreuung, insbesondere im Inn- und Mühlviertel, und fordert Verbesserungen. Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander betont Investitionen von 418 Millionen Euro im kommenden Landesbudget, um moderne Einrichtungen zu schaffen, Gruppengrößen zu reduzieren und den Ausbau zu fördern.

Linz. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK) stellt in ihrem neuen Kinderbetreuungsatlas fest, dass viele Gemeinden keine Betreuung anbieten, die für eine Vollzeittätigkeit ausreichend wäre. Dies erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich. Besonders im Inn- und Mühlviertel gibt es deutliche Versorgungslücken, wodurch es ohne ein privates Betreuungsnetz oft unmöglich bleibt, Familie und Vollzeitarbeit zu vereinen.

Vielerorts kein vollzeittaugliches Betreuungsangebot

Mehr als 20 Prozent der Gemeinden haben keine Informationen über den Ausbau von Kindergärten, Horten und Krabbelstuben bereitgestellt, wobei dies besonders im Inn- und Mühlviertel auffällt. Von den insgesamt 338 teilnehmenden Gemeinden zeigt die Analyse der Arbeiterkammer (AK), dass viele in Oberösterreich keine vollzeittaugliche Kinderbetreuung anbieten. Lediglich 37 Prozent der Kindergartenkinder – also etwa jedes dritte Kind – haben Zugang zu einem entsprechenden Betreuungsplatz. Bei Kindern unter drei Jahren sind es sogar nur sechs Prozent.

Der Präsident AK Oberösterreich, Andreas Stangl, machte etwa vor einem Monat darauf aufmerksam, dass auch bei der Betreuung von Drei- bis Sechsjährigen Verbesserungsbedarf bestünde, da lediglich 37,1 Prozent der Plätze vollzeittauglich seien. Zudem betonte er, dass die Pflege und Betreuung älterer Angehöriger weiterhin überwiegend von berufstätigen Frauen übernommen werde. Stangl forderte damals einen verstärkten Ausbau der mobilen und stationären Altenpflege und wies darauf hin, dass Frauen den Großteil der unbezahlten Haus- und Care-Arbeit leisten, was ihre beruflichen Chancen erheblich einschränke.

Haberlander (ÖVP) weist auf kommendes Landesbudget hin

Die für die Kinderbetreuung zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) betonte in der Budgetdebatte im Landtag die Bedeutung von Investitionen in die Kinderbetreuung. Sie räumte ein, dass es in den verschiedenen Regionen Oberösterreichs unterschiedliche Prioritäten und Fortschritte gebe. Dennoch hob sie hervor: „Aber gerade in schwierigen Zeiten mit wirtschaftlichen Herausforderungen: Wir müssen dort investieren, wo die Zukunft unseres Landes entschieden wird. Und das ist bei unseren Jüngsten.“

Christine Haberlander weist auf einen Schwerpunkt im kommenden Landesbudget hin, das 418 Millionen Euro für die Kinderbetreuung vorsieht. Mit diesen Mitteln sollen moderne Krabbelstuben und Kindergärten geschaffen, die Gruppengrößen verkleinert und die Gemeinden beim Ausbau der Betreuungsangebote unterstützt werden, erklärte sie.

Quellen: ORF / ORF

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