In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 marschierte die deutsche Wehrmacht in Österreich ein und unser Land wurde in der Folge als „Ostmark“ Teil des deutschen Reiches. Hitler selbst vermeldete schließlich am 15. März am Wiener Heldenplatz vor hunderttausenden Anhängern die „Heimholung“ seines Geburtslandes ins „Reich“.
Diese formelle Machtübernahme der Nationalsozialisten war nur mehr ein letzter Schritt. Längst war die NSDAP auch in Österreich zu einem politischen Faktor geworden und trieb die Christlichsozialen vor sich her. Diese hatten mit ihrem austrofaschistischen „grünen“ Faschismus zuvor bereits Vorarbeit geleistet und die Organisationen der Arbeiterbewegung ausgeschaltet: Die Kommunistische und die Sozialistische Partei waren seit Jahren verboten, ebenso die freien Gewerkschaften. Politische Gegner steckte man in „Anhaltelager“, im blutigen Februar 1934 wurde mit Kanonen in Arbeiterwohnungen geschossen und man vollstreckte standrechtliche Todesurteile an Anführern des Republikanischen Schutzbundes. Eine geplante Volksabstimmung über die Eigenständigkeit Österreichs wurde von Bundeskanzler Schuschnigg auf Druck Hitlers im letzten Moment abgesagt.
Während auf der Vorderbühne der Einmarsch der Nazis inszeniert wurde, werkte im Verborgenen bereits die Gestapo. Die ersten 500 Österreicher, die mit dem Zug in ein Konzentrationslager verbracht wurden, waren politische Gegner, vor allem Kommunisten und Sozialisten, deren Verhaftung bereits feinsäuberlich auf Listen geplant war.
Auch beim Raub der österreichischen Gold- und Geldreserven wurde sofort gehandelt; Noch ehe die Nazis offiziell in Wien eintrafen, war die Nationalbank bereits geplündert.
Es folgten finstere Jahre der Verfolgung, des Krieges und des Todes. Die Kräfte des illegalen Widerstandes gegen die Nazi-Herrschaft wurden vor allem von den Kommunisten angeführt. Seit der schmählichen Kapitulation der SP-Führung im Februar 1934 war die KPÖ im Untergrund zu einer Massenpartei geworden. Sie hatte auch den höchsten Blutzoll im Kampf gegen den Faschismus zu entrichten.