HomeKlassenkampfHaushalte haben starke finanzielle Einbußen durch Corona

Haushalte haben starke finanzielle Einbußen durch Corona

Eine Befragung von 1.200 in Österreich lebende Personen durch die Tarifvergleichsplattform Durchblicker, in der es um die finanzielle Lage der Haushalte ging, brachte zu Tage, dass sich die Situation für viele verschärft hat. 

Es zeigt sich eine Verschlechterung der Bedingungen seit Oktober letzten Jahres. Heuer berichten 38 Prozent der befragten Haushalte von finanziellen Einbußen. Insgesamt geben 17 Prozent an, ihre Fixkosten nicht mehr decken zu können – im Vergleich waren es bei der vorherigen Befragungswelle lediglich vier Prozent, die angaben, Fixkosten nicht bestreiten zu können. Eine absolute der Mehrheit der Befragten erklärten, dass sie ihre Fixkosten reduziert oder optimiert zu haben; insgesamt sagen dies zwei Drittel. Das die Fixkosten schlechter zu decken sind, kann auch mit Kostensteigerung zusätzlich zu einem reduzierten Einkommen erklärt werden. Diese steigen einerseits inflationsbedingt und darüber hinaus, weil Heiz- sowie Stromkosten durch Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Homeoffice in den letzten zwölf Monaten tendenziell gestiegen sind, von den Nachzahlungen ganz zu schweigen.

Weiters zeigt die Befragung, dass es regionale Streuungen gibt. Jede und jeder zweite Befragte aus dem Burgenland und Salzburg gab an, dass sich das Haushaltsnettoeinkommen in den letzten zwölf Monaten durch die Coronakrise reduziert hat. Die Befragten aus Wien, Vorarlberg, Kärnten oder der Steiermark gaben zu rund einem Drittel an, dass sie hiervon betroffen sind. Weiter zeigen die Ergebnisse, dass bei jedem zweiten davon betroffenen Haushalt Kurzarbeit der Grund für die Einkommenseinbußen ist. Kündigungen werden von 22 Prozent angeführt und 16 Prozent thematisieren Umsatzeinbußen bei ihrer selbstständigen Beschäftigung als Ursache.

Die Umfrage unterstreicht wieder einmal, dass auch weiterhin die Arbeiterklasse die Kosten der Krise zahlt. Während Konzerne Corona-Hilfen bekommen, sind die Einbußen bei den Einkommen nicht abgefedert worden. Das Arbeitslosengeld liegt bei einer Nettoersatzquote von 44 Prozent und auch bei der Kurzarbeit sinken die vielfach ohnehin zu niedrigen Löhne weiter reduziert – und das, obwohl beides aus Abgaben der Arbeitenden finanziert wird. Also wird sogar doppelt und dreifach durch die Arbeiterklasse für die Krise gezahlt.

Quelle: ORF

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