Die zehn verheerendsten Wetter-Katastrophen haben im zu Ende gehenden Jahr 2020 zusammengenommen 3.500 Menschen getötet, 13,5 Millionen vertrieben und 150 Milliarden Dollar (rund 123 Milliarden Euro) versicherungspflichtige Schäden verursacht. Es sei ein Langzeit-Effekt der Erderwärmung zu erkennen, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Nichtregierungsorganisation Christian Aid. Am schlimmsten hätten die Katastrophen arme Länder getroffen.
Nur vier Prozent der Schäden durch extreme Wetterereignisse in ärmeren Ländern seien versichert gewesen, hieß es in dem Bericht der von dutzenden Kirchen in Großbritannien und Irland gegründeten Organisation. In Ländern mit hohem Durchschnittseinkommen seien es 60 Prozent. Die tatsächlichen Schäden durch extreme Wetterphänomene lägen daher noch deutlich höher, da sie meist nicht versichert seien.
Tropenstürme als Negativbeispiel
Zwar haben extreme Wetterereignisse die Menschheit schon immer begleitet. Mehr als ein Jahrhundert Temperatur- und Niederschlagsmessungen sowie jahrzehntelange Satellitenüberwachung von Wirbelstürmen und steigenden Meeresspiegeln lassen nach Angaben von Experten aber keinen Zweifel daran, dass die Erwärmung des Klimas deren Auswirkungen verstärkt.
Tropenstürme beispielsweise kommen heute häufiger vor, dauern länger und bewegen sich auch außerhalb ihrer bisherigen Reichweite. Im Jahr 2020 gingen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) angesichts der Rekordzahl von 30 namentlich benannten Tropenstürmen über dem Atlantik die Buchstaben des lateinischen Alphabets aus und sie musste auf das griechische Alphabet zurückgreifen. Die Stürme töteten dem Bericht zufolge mindestens 400 Menschen und verursachten Schäden von 41 Milliarden Dollar.
Fünf der teuersten Wetterkatastrophen hängen laut Christian Aid mit dem Monsun in Asien zusammen. Schon zum zweiten Mal brachten die Monsunregen in Indien und Bangladesch demnach überdurchschnittliche Mengen an Wasser. Zudem zerstörten verheerende Wald- und Buschbrände in diesem Jahr Rekordflächen in Kalifornien, Australien sowie in Sibirien.
Quelle: Wiener Zeitung