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Ford macht in Brasilien dicht

Der Autohersteller Ford stellt seine gesamte brasilianische Produktion endgültig ein und vernichtet abermals tausende Arbeitsplätze.

Detroit/São Paulo. Der US-amerikanischen Automobilkonzern Ford hat angekündigt, im Laufe des Jahres 2021 seine drei letzten Produktionsstandorte in Brasilien zu schließen. Nachdem bereit 2019 das Ford-Werk in São Bernardo do Campo stillgelegt und 3.000 Arbeitsplätze vernichtet worden waren, verlieren nun weitere 5.000 brasilianische Angestellte ihre Jobs. Mit den Fabriken in Taubaté (Bundesstaat São Paulo) und Camaçari (Bahia), die sofort zusperren, sowie in Horizonte (Ceará), wo es noch eine Schonfrist gibt, stellt der Ford-Konzern die gesamte Produktion im größten Land Lateinamerikas ein. Es verbleiben lediglich Vertriebs- und Entwicklungsstrukturen. Damit gehen binnen zwei Jahren etwa drei Viertel der Ford-Arbeitsplätze in Brasilien verloren, was angesichts der auch schon vor Pandemie und Krise problematischen sozialen Situation vor Ort ein schwerer Schlag ist.

Die 1903 in Michigan gegründete Ford Motor Company ist einer der größten Fahrzeughersteller der Welt. Mit weltweit 190.000 Angestellten wurden zuletzt (2019) ein Umsatz von 156 Milliarden US-Dollar und ein Gewinn von 7,8 Milliarden verzeichnet. Zu den Marken des Konzerns zählen neben Ford u.a. auch Lincoln und Troller (ironischer Weise ein ursprünglich brasilianisches Unternehmen). Angesichts der Fragwürdigkeit der Zukunft der Verbrennungsmotoren befindet sich Ford schon länger im Umbruch, u.a. hat man sich von den Töchtern Volvo, Aston Martin, Land Rover und Jaguar wieder getrennt. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise beschleunigt die Einsparungs- und Konsolidierungsbemühungen, was eben u.a. zu den Schließungen in Brasilien führt. Die Zeche für die Rettung der kapitalistischen Profite zahlt wie üblich die Arbeiterklasse, insbesondere wenn die von Henry Ford (1863–1947) einst perfektionierten Fließbänder für immer außer Betrieb gehen und demontiert werden.

Quelle: ORF

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