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Austrittsrekord bei katholischer Kirche

Die Zahl der Katholiken in Österreich nimmt weiter ab: Noch nie gab es so viele Kirchenaustritte wie 2022. Gut möglich, dass in absehbarer Zeit eine zumindest relative Mehrheit der Bevölkerung konfessionslos ist.

Wien. Das abgelaufene Jahr 2022 erbrachte für die Römisch-Katholische Kirche in Österreich einen neuen Höchstwert an Mitgliederverlusten. Exakt 90.808 Menschen erklärten ihren Austritt aus der Glaubensgemeinschaft und ließen sich auch nicht mehr umstimmen. Gegenüber den Vorjahren 2021 (72.222 Austritte) und 2020 (58.727) markiert dies einen deutlichen Anstieg, auch das bisherige „Rekordjahr“ 2010 (85.950) wurde übersprungen.

Damit gibt es in Österreich gegenwärtig noch 4,73 Millionen Katholikinnen und Katholiken – vor zwölf Monaten waren es noch 4,83 Millionen, was ein Minus von 1,96 Prozent bedeutet. Für diese Zahlen sind freilich nicht nur die Austritte ausschlaggebend, sondern auch der Überhang der Todesfälle gegenüber den Neugeborenentaufen. Insgesamt betrachtet gehört etwas mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung der Römisch-Katholischen Kirche an, was somit immerhin noch eine absolute Mehrheit darstellt.

Die zweitgrößte Gruppe stellen mittlerweile längst die Konfessionslosen, die seit Jahrzehnten wächst – und sich logischerweise nicht zuletzt aus Austritten aus den in Österreich länger heimischen christlichen Gemeinschaften speist. Ein Mitgliederrückgang betrifft nämlich auch die evangelischen Kirchen. Zuwächse gibt es hingegen bei den orthodoxen christlichen Gemeinden sowie bei der islamischen Glaubensgemeinschaft, was zum Gutteil der Immigration geschuldet ist.

Quelle: ORF

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