HomeKlassenkampfSchoeller verlagert die Produktion nach Polen

Schoeller verlagert die Produktion nach Polen

Betroffen sind 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie müssen ihren Kopf herhalten, damit der Konzern weiterhin international konkurrenzfähig bleiben kann.

Bregenz. Die Schoeller Spinning Group, ein Textilunternehmen in Hard, steht kurz davor, geschlossen zu werden. Der Mutterkonzern Indorama Ventures aus Thailand hat bestätigt, dass die Produktion mit etwa 80 Angestellten betroffen ist, da sie nicht mehr rentabel sei. Die Produktion soll bis Ende des Jahres eingestellt werden. In der Schoeller Spinning Group in Hard sind insgesamt 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Abteilungen Verwaltung, Vertrieb, Planung, Einkauf und Personal werden weiterhin in Hard verbleiben.

„Wir hoffen auf gute Gespräche mit der Geschäftsführung, um eine sozial verträgliche Lösung für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen zu können“, so Wolfgang Fritz, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft PRO-GE. Am Donnerstag starten sollen die Verhandlungen beginnen: „Es braucht eine sozial verträgliche Lösung für die Beschäftigten. Wir erwarten uns, dass ein dementsprechendes Angebot auf den Tisch gelegt wird“, meint Fritz. Statt guter Gespräche mit der Geschäftsführung bräuchte es in Wirklichkeit aber Kampfmaßnahmen, doch davor fürchtet sich die PRO-GE wohl fast so sehr wie die Geschäftsführung selbst. 

Immer mehr Unternehmen in Vorarlberg leiden unter den Schwierigkeiten auf dem internationalen Wirtschaftsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Ausbaden müssen das die Arbeiterinnen und Arbeiter, die über Jahre viel Kraft und Mühe in den Betrieb investiert haben – der Profit wird von Einzelnen eingestrichen, der Verlust wird auf die Mehrheit übertragen.

Der Konzern hat in einer offiziellen Erklärung betont, dass diese geplante Maßnahme erforderlich sei, um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können. In der Fabrik in Hard wurde die Färbung von Kammgarnen durchgeführt. Diese Produktion wird nun einfach nach Lodz in Polen verlagert, wo die Ausbeutung der Arbeitskraft günstiger und schrankenloser verläuft.

Quelle: ORF

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