HomeInternationalesSamsung Indien fordert einstweilige Verfügung gegen die Gewerkschaft CITU

Samsung Indien fordert einstweilige Verfügung gegen die Gewerkschaft CITU

Samsung Electronics hat Gewerkschaftsmitglieder in Indien verklagt, nachdem diese einen Streik für höhere Löhne und die Anerkennung der Gewerkschaft in ihrem Werk in Tamil Nadu organisiert hatten, was zu erheblichen Spannungen führte. Trotz Protesten und festgenommenen Arbeitern bleibt Samsung ablehnend gegenüber den Forderungen und einer Lösung durch Verhandlungen, während parallele Ermittlungen zu möglichen wettbewerbswidrigen Praktiken des Unternehmens laufen.

Chennai. Die indische Niederlassung von Samsung Electronics hat Mitglieder derjenigen Gewerkschaft verklagt, die elf Tage lang einen Streik in ihrem einzigen indischen Hausgerätewerk im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu angeführt hat. Die Arbeitsunruhen gehören zu den größten Streiks dieser Art in den letzten Jahren in Indien.

Samsung fordert von einem dortigen Bezirksgericht eine einstweilige Verfügung, um die Gewerkschaft und ihre Mitglieder davon abzuhalten, in und um die Fabrik in der Nähe von Chennai zu agitieren, Parolen zu skandieren oder Reden zu halten.

Streik gefährdet reibungslosen Betrieb

Hunderte haben seit dem 9. September die Arbeit unterbrochen und in einem nahegelegenen Behelfszelt protestiert, um höhere Löhne und die Anerkennung einer Gewerkschaft in dem Werk zu fordern, das etwa ein Drittel des jährlichen Indien-Umsatzes von Samsung in Höhe von zwölf Milliarden Dollar erwirtschaftet. Laut dem Centre of Indian Trade Unions (CITU) verdienen die Samsung-Beschäftigten im Durchschnitt 25.000 Rupien (268 Euro) im Monat und fordern eine Lohnerhöhung von 36.000 Rupien (386 Euro) über drei Jahre.

In der 14-seitigen Gerichtsakte von Samsung heißt es, dass die Aktionen der Gewerkschaft „den Betrieb der Fabrik stören und willige Arbeitnehmer daran hindern könnten, ihre Pflichten zu erfüllen“. Solche Aktivitäten „könnten eskalieren und den reibungslosen Betrieb der Fabrik und die Sicherheit der Arbeitnehmer gefährden“, so Samsung.

CITU-Mitglieder im Visier

Während einer Anhörung am Donnerstag vor dem Gericht im Bezirk Kanchipuram erklärte der Anwalt der Gewerkschaft, die Unternehmensleitung sei nicht auf die Forderungen der Arbeiterinnen und Arbeiter eingegangen. Richter A. Saravanakumar forderte die Beschäftigten und die Unternehmensleitung von Samsung auf, bald eine Lösung zu finden. In seiner Klage verklagt Samsung Funktionäre der einflussreichen Gewerkschaftsorganisation CITU, die die Beschäftigten des Unternehmens mobilisiert hat. Samsung ist nicht daran interessiert, eine Gewerkschaft anzuerkennen, die von einer nationalen Gewerkschaftsgruppe unterstützt wird.

Die indische Kartellbehörde hat in der Zwischenzeit festgestellt, dass Samsung und andere Smartphone-Hersteller Absprachen mit E‑Commerce-Giganten getroffen haben, um Geräte exklusiv auf den Markt zu bringen, was gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.

Quelle: Reuters

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