Ein Großteil der Jobs und Filialen bei der Biobäckereikette Gradwohl steht auf dem Spiel. Das Unternehmen will sich auf ein Drittel „gesundschrumpfen“ – zulasten der Angestellten.
Oberpullendorf. Bei der ostösterreichischen Biobäckereikette Gradwohl braucht es offenbar rigorose Sparmaßnahmen, um das Unternehmen zu erhalten. Laut der Unternehmenszentrale im mittelburgenländischen Weppersdorf muss das Filialnetz zusammengestrichen werden, die Anzahl der Angestellten soll ebenso eine deutliche Reduzierung erfahren.
Bislang unterhält Gradwohl 17 Filialen im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien. Von diesen soll der Großteil geschlossen oder an Konkurrenten verkauft werden. Unbedingt behalten werden sollen die Standorte im heimatlichen Weppersdorf, in der Bezirkshauptstadt Oberpullendorf sowie in der Landeshauptstadt Eisenstadt. Dass auch die Filiale in Wien-Döbling als Renomee in der Bundeshauptstadt überleben wird, ist eher Wunschdenken, aber nicht ausgeschlossen. Alle anderen Standorte werden wohl gestrichen.
Damit einheit geht natürlich auch ein massiver Personalabbau. Von den 96 Angestellten werden 60 – also fast zwei Drittel – ihre Jobs verlieren, wenn sie an ihren Standorten nicht von etwaigen neuen Eigentümern übernommen werden.
Als Grund für den wirtschaftlichen Niedergang sieht man bei Gradwohl teure Kredite und steigende Fixkosten, nicht zuletzt bei der Energie, aber auch Rohstoffen. Daneben gebe es einiges an Investitionsbedarf, der bei der gegenwärtigen Größe nicht zu bewältigen sei. Freilich geht es auch um Kundenrückgang, denn während der Rekordinflation verzichtet man zwangsläufig schon mal auf höherpreisige Bioprodukte.
Quelle: Der Standard