In Italien gingen am 26. Oktober in verschiedenen Städten über 80.000 Menschen gegen den Krieg auf die Straße, darunter 20.000 in Rom. Die Demonstrationen, unterstützt von über 350 Organisationen und prominenten Rednerinnen und Rednern, prangerten besonders die Gewalt im Nahen Osten an und forderten einen Waffenstillstand.
Rom. Am 26. Oktober fanden in mehreren Städten Italiens Antikriegsdemos statt, so in Mailand, Turin, Bari, Cagliari und Palermo am Vormittag und dann Rom und Florenz am Nachmittag.
„Insgesamt sind heute mehr als 80.000 Menschen auf die Straße gegangen, um den Krieg zu beenden und Frieden zu schaffen“, erklärte das Netzwerk für Frieden und Abrüstung. Und in der Hauptstadt gingen bei der Demonstration, die von Europa für den Frieden, dem Italienischen Netzwerk für Frieden und Abrüstung, der Stiftung Perugi-Assisi für die Kultur des Friedens, AssisiPaceGiusta, Sbilanciamoci, unterstützt von über 350 Organisationen, organisiert wurde, über 20.000 Menschen auf die Straße.
Unter den Friedensfahnen auch die der Nationalen Vereinigung der Partisanen Italiens (ANPI) und der CGIL, in Rom etwa marschierten auch Parteidelegationen mit hohen Funktionären des Partito Democratico (PD) und der Alleanza Verdi e Sinistra (AVS) mit. In der ersten Reihe saß der Generalsekretär der CGIL, Maurizio Landini, der von der im Kolosseum aufgebauten Bühne aus sprach: „Es ist notwendig, dass die italienische Regierung und alle Regierungen denen eine Stimme geben, die heute ‚Waffenstillstand‘ sagen und diejenigen stoppen, die Menschen massakrieren, ich denke insbesondere an das, was die Regierung Netanjahu tut, die sogar sagt, dass die UNO nutzlos ist und auch ihre Basen angreift“, so Landini. Und er fügte hinzu: „Was Israel tut, ist nicht nur schädlich, weil es das palästinensische Volk abschlachtet, sondern ich denke, es ist auch Selbstmord für das israelische Volk“.
In der Hauptstadt gab es auch einen Protest gegen die Politik: Der Schriftzug „Kriegstreiber“ und der Abdruck blutiger roter Hände prangte auf den Fotos von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Minister Guido Crosetto, PD-Sekretärin Elly Schlein und Bonelli (AVS) selbst. Die Plakatschilder stammten vom Fronte Comunista (FC) und dem Fronte della Gioventù Comunista (FGC). Der FGC schrieb vor kurzem auf Facebook: „Raus aus dem imperialistischen Krieg! Jeder, der keinen Finger gegen die Beteiligung Italiens am Krieg im Nahen Osten rührt, ist ein Komplize des Völkermords am palästinensischen Volk. Wer die Interessen der italienischen Monopole bei der Aufteilung von Ressourcen, Marktanteilen und Handelswegen unterstützt, ist mit allem einverstanden. Beenden wir die italienische Beteiligung am Völkermord. Kein Euro für den Krieg, keine Waffe für Israel. #FreePalestine“
Von der Demonstration in Bari kommt stattdessen die Warnung von Gianfranco Pagliarulo, dem nationalen Vorsitzenden der ANPI: „Es besteht die reale Gefahr eines Weltkriegs und nur ein Verrückter würde dieser Gefahr gegenüber gleichgültig bleiben“. Und sowohl in der Hauptstadt als auch in Mailand, auf dem Platz für den Frieden, waren auch Palästinenserinnen und Palästinenser zu hören, die sagten: „Wir sind keine Feinde der Juden. Die Juden haben immer mit uns zusammengelebt, als sie in Europa verfolgt wurden, haben wir sie in Palästina aufgenommen. Wir hatten gehofft“, sagte der Präsident der palästinensischen Gemeinde von Rom und Latium, Yousef Salman, „dass die jüdische Gemeinde mit uns auf dem Platz gegen den Krieg sein würde“.
Quellen: IlFattoQuotidiano / FGC