Die Frühjahrslohnrunde beginnt mit der Baubranche – und einer herben Enttäuschung: Der Abschluss liegt unter der rollierenden Inflation.
Wien. Die Verhandlungen über den KV-Vertrag in der Bauindustrie und im Baugewerbe bldeten den Auftakt zur Frühjahrslohnrunde und erbrachten einen Abschluss von plus 2,7 Prozent. Betroffen sind mit 1. Mai 2025 rund 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter.
Der Bau-Holz-Gewerkschaftsvorsitzende Josef Muchitsch, im Zweitjob SPÖ-Nationalratsabgeordneter, zeigt sich geradezu enthusiasmiert ob des großartigen sozialparnterschaftlichen Verhandlungsresultats und sprichts von einem kräftigen Zeichen der Bau-Sozialpartner.
Man kann der Baubranche freilich zugutehalten, dass das Lohnniveau generell höher ist als in anderen Branchen. Nun scheint man sich aber nach unten zu orientieren. Die von Herrn Muchitsch und seinen SP-Bonzenkollegen hart erfeilschten Löhne liegen abermals unter der rollierenden Inflation der letzten zwölf Monate, deren Berechnung 2,94 Prozent ergab. Diese „Erhöhung“ hat die Teuerung bereits aufgefressen, das Minus beträgt 0,24 Prozent.
Der immense „Erfolg“ der sozialdemokratischen Verhandler bedeutet also einen Reallohnverlust für die Bauarbeiter. Sie mögen mehr Geld am Konto haben, können sich damit aber weniger leisten – dafür sorgen das kapitalistische Ausbeutungssystem und die Sozialdemokratie in genialer Eintracht.
Quelle: GBH via OTS