HomePolitik"Von Sozialhilfe nur mehr Ruine übrig"

„Von Sozialhilfe nur mehr Ruine übrig“

Die Sozialhilfe sei almosenhaft und beschämend, kritisiert das Netzwerk Armutskonferenz anlässlich der Aufhebung weiterer verfassungswidriger Bestimmungen im Sozialhilfegesetz.

Wien. „Von der Sozialhilfe ist mittlerweile nur mehr eine eingestürzte Ruine über“, kommentiert das Netzwerk Armutskonferenz die Aufhebung weiterer verfassungswidriger Bestimmungen im Sozialhilfegesetz.
„Die schlechte Sozialhilfe hat so viele Gräben aufgerissen. Es trennen Menschen bereits Schluchten von der notwendigen Hilfe. Die negativen Auswirkungen der aufgerissenen Gräben auf Menschen mit Behinderungen, Wohnen, Frauen in Not, Gesundheit, Kinder und Familien sind massiv. Die Verschlechterungen treffen alle“, so die Armutskonferenz, deren Mitglieder über 500.000 Menschen im Jahr begleiten und betreuen.

Almosenhaft und beschämend

Die flexible Auszahlung von Geld- wie Sachleistungen sei hilfreich. In bestimmten Fällen könne die direkte Überweisung der Miete sinnvoll sein, z.B bei einer Suchterkrankung oder einer psychischen Krise – aber als zu begründende Ausnahme, wie es in der Mindestsicherung früher auch möglich war. Pauschal angeordnete Sachleistungen hingegen würden weniger Selbständigkeit bedeuten und zu Stigmatisierung führen. Der Vermieter oder der Stromlieferant wisse genau Bescheid, dass da einer Sozialhilfe bezieht. 

„Zu besonders drastischen Kürzungen kommt es bei Menschen mit Behinderungen, deren Unterhaltsforderungen jetzt österreichweit als Einkommen gewertet werden. Kinder sind von Kürzungen gravierend betroffen und vielfach in ihrer Entwicklung eingeschränkt“, berichtet die Armutskonferenz. Eine weitere massive Verschlechterung betreffe die Leistungen fürs Wohnen, auch die Wohnbeihilfe werde jetzt von den zuständigen Behörden einbehalten. Weiters habe sich die Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft mit der Sozialhilfeeinführung stark erhöht.

Dass die Sozialhilfe als Almosen betrachtet wird, erinnert die Betroffenen ständig daran, dass sie ganz unten sind und das ist ganz im Sinne des Kapitalismus. Solche Menschen sind leichter dazu zu bringen, jede Arbeit und noch so schlechten Bedingungen anzunehmen. 

Quelle: OTS

BILDQUELLEPxhere/CC0
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