Die Teuerung hält weiter an und erreicht den höchsten Wert in Österreich seit 70 Jahren. Für die kommenden Monate prognostizieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere Preiserhöhungen.
Wien. Am Freitagmorgen veröffentlichte Statistik Austria die Schnellschätzung der Inflationsrate für den September 2022. Diese beträgt 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit wird der höchste Stand seit 1952 erreicht, damals lag die Inflationsrate bei 14,1 Prozent.
Am größten ist die Teuerung bei der Haushaltsenergie. Zweitwichtigster Preistreiber sind die Treibstoffpreise. Auch Nahrungsmittelpreise sowie die Preise in der Gastronomie steigen weiter. Alleine gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise laut der Schnellschätzung um 1,6 Prozent. Eine geringfügige Korrektur der Zahl ist noch möglich. Die Schnellschätzung basiert in der Regel auf 80 bis 90 Prozent der für den Verbraucherpreisindex (VPI) erhobenen Preise. Danach werden auch noch Datenaufbereitungsprozesse vorgenommen.
Das Institut für Höhere Studien (IHS) prognostiziert derweil weiterhin steigende Teuerungsraten für die kommenden Monate. Die Strompreisbremse, die ab Dezember den Strompreis für alle Haushalte bis zu einer Marke von zirka 2900 kWh auf zehn Cent pro kWh deckeln wird, könnte die Inflationsrate zumindest „um einen bis zwei Prozentpunkte senken“, so Sebastian Koch, Wissenschaftler am IHS. Die Heizkosten, derzeit einer der größten Preistreiber, werden von so einer Regelung jedoch nicht betroffen sein. Und auch bei den Mietkosten sind laut IHS weitere Erhöhungen zu erwarten. Im ersten Halbjahr 2022 stiegen die Preise von Wohnimmobilien um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
