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Teuerung zwingt Bevölkerung zum Verzicht

Angesichts der hohen Inflation muss sich ein Großteil der österreichischen Bevölkerung einschränken: Vergnügungen, Unterhaltung, Sport, Kultur und Urlaub werden gestrichen, Einkäufe werden reduziert.

Wien. Drei von vier in Österreich Lebenden sind sehr stark von der Teuerung betroffen, insbesondere Menschen mit geringen Haushaltseinkommen, Haushalte mit Kindern unter 14 Jahren, sehr große Familien und Singles. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Gallup Instituts im Auftrag der Arbeiterkammer. Die Teuerung hat einen Einfluss auf das Konsumverhalten der Menschen den Rotstift setzen sie vor allem bei Freizeitaktivitäten und Dingen, die Spaß machen, an, etwa essen gehen oder Kinobesuche. 

Mehrheit verzichtet auf Freizeitaktivitäten 

Die Teuerung ist schon lange allgegenwärtig und spürbar. Bei vielen ist sparen bei Freizeit- und Wohlfühlausgaben angesagt: 62 Prozent streichen auswärts essen gehen, 57 Prozent ausgehen am Abend und mehr als jeder und jede Zweite besucht seltener Kulturveranstaltungen wie Kino oder Theater. 

Weniger verzichten wollen bzw. können die Befragten aufs Einkaufen oder Auto fahren: Dennoch, jeder und jede Fünfte kauft weniger Lebensmittel ein, 36 Prozent fahren seltener Auto.

Günstigere Alternativen

Neben Verzicht zeigt sich deutlich, dass auf günstigere Alternativen zurückgegriffen wird, sofern es diese gibt. Den Anbieter wechseln oder Verträge kündigen ist ein Thema. So gab rund jeder und jede dritte Befragte an, beim Tanken andere Anbieter anzufahren. Jeder und jede vierte Person hat den Supermarkt gewechselt und kauft bei günstigeren Supermärkten ein. Etwa je ein Fünftel hat sich nach billigerer Bekleidung oder günstigeren Handyanbietern umgeschaut, Versicherungen wurden von 15 Prozent gewechselt – fünf Prozent haben sie sogar gekündigt.

Nicht „nur“ bei Freizeitaktivitäten, sondern auch lebensnotwendigen Produkten wird vermehrt gespart und dennoch bleibt immer weniger in der Geldtasche. Wenngleich die Teuerung im vergangenen Monat nicht mehr auf Rekordhöhe ist, ist diese Steigerung dennoch immens, nachdem sie bereits auf einem höheren Niveau gestartet war.

Gegenmaßnahmen sind notwendig

Während also viele Menschen mit einer Verarmung konfrontiert sind, bleibt die Bundesregierung weitgehend untätig. Doch die Situation zeigt, dass es dringend wirksame Maßnahmen gegen die Teuerung braucht, wie z.B. eine Mietpreisbremse für alle indexbasierten Mieten, einen Energiekostendeckel für Gas und Fernwärme, die befristete Streichung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel oder die Einrichtung einer Anti-Teuerungskommission und einer Preistransparenzdatenbank. Hinzufügen kann man noch: Offensichtlich sind die Löhne, Pensionen und Sozialleistungen schlichtweg zu niedrig.

Quelle: Arbeiterkammer

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