HomeKlassenkampfJugend97.000 Taferlklassler, große finanzielle Sorgen vieler Eltern

97.000 Taferlklassler, große finanzielle Sorgen vieler Eltern

In Ostösterreich beginnt heute die Schule, in allen anderen Bundesländern eine Woche später. Für viele Eltern und Kinder beginnt das Schuljahr mit enormen persönlichen und finanziellen Belastungen.

Wien. 97.000 Volksschülerinnen und Volksschüler werden laut Schätzung der Statistik Austria heute und nächsten Montag ihren ersten Schultag begehen, das sind 1,9 Prozent mehr als im vorigen Schuljahr. Insgesamt dürfte die Schülerzahl um 0,9 Prozent auf 1,15 Millionen steigen.

In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beginnt für 502.000 Kinder und Jugendliche die Schule, 42.500 Volksschüler und Volksschülerinnen werden in diesen drei Bundesländern zum ersten Mal im Klassenzimmer Platz nehmen.

Am 11. September gehen dann auch für die 648.000 Schülerinnen und Schüler in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg – darunter 54.500 Taferlklassler – die Ferien beziehungsweise die Kindergartenzeit zu Ende.

Schulkosten für Sechstel der Eltern kaum finanzierbar

Hefte und Stifte, Laptops, Schulschikurs, Ausflüge, Nachhilfe – durchschnittlich gaben Familien im Schuljahr 2020/21 laut Schulkostenstudie der Arbeiterkammer 2.215 Euro pro Schulkind aus. Schon ein einfaches Schulstartpaket kann bis zu 300 Euro kosten. Viele Familien kommen angesichts dieser finanziellen Belastung an ihre Grenzen.

In einer Studie des Online-Finanzierungsportals „Cashy“ gab jede/r sechste befragte Österreicher/in mit Kindern (16 Prozent) an, finanzielle Unterstützung im Bereich Schule und Bildung in Anspruch nehmen zu müssen. Acht Prozent schränken die Ausgaben in diesem Bereich ein.

Almosen-Unterstützungsleistungen

Für Kinder im schulpflichtigen Alter zwischen sechs und fünfzehn Jahren gibt es automatisch eine Einmalzahlung des Staates zur Familienbeihilfe. Im August wurden zusätzlich zur regelmäßigen Familienbeihilfe 105,80 für jedes schulpflichtige Kind ausbezahlt. 

In Niederösterreich kann für alle Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge ein Schulstartgeld von 100.- Euro beantragt werden. Ganz nach Gutsherrenart, denn es wäre ein Leichtes anhand vorhandener Daten allen Schülerinnen, Schülern und Lehrlingen das Geld automatisch zukommen zu lassen.

Kinder, deren Eltern Mindestsicherung beziehen, können im Rahmen des Projekts „Schulstartklar!“ noch bis 15. September einen Gutschein in Höhe von 150 Euro beanspruchen. Dieser kann für das folgende Schuljahr bei ausgewählten Händlern zum Kauf von Schulmaterialien verwendet werden. Hier ist noch unverständlicher, warum das beantragt werden muss, denn die Daten der Mindestsicherungs-Bezieherinnen und ‑Bezieher mit schulpflichtigen Kindern sind auf Knopfdruck feststellbar.

Quellen: OTS/OTS/OTS/ORF

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