Noch nie waren die Eisflächen rund um den Nord- und Südpol so klein wie in diesem Februar. Die Eisschmelze ist nicht nur eine Folge des Klimawandels, sondern sie verstärkt ihn gleichzeitig.
Brüssel. Laut EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus ist die Meereisdecke der Erde im Februar auf ein neues Rekordtief geschrumpft. Der massive Rückgang ist an beiden Polen gleichzeitig festzustellen, was besonders besorgniserregend anmutet.
Konkret ging die kombinierte Eisdecke am Nord- und Südpol am 7. Februar auf eine Gesamtfläche von 16,04 Millionen Quadratkilometern zurück, berichtet der Copernicus-Klimadienst. Für die Antarktis bedeutet das, dass die Meereisdecke im Februar um durchschnittlich 26 Prozent kleiner war als üblich. Eine ausgleichende Neubildung von Eis im Winter sei nicht zu erwarten.
Der Februar war zudemst der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit setzt sich die Serie von Rekordtemperaturen fort und eine zwingende Konsequenz daraus ist nunmal das Abschmelzen der polaren Eisschilde und zunächst des auf dem Meer gebildeten Eises. Ironischer Weise beschleunigt der Verlust großer Eis- und Schneeflächen, die das Sonnenlicht reflektieren, die Erderwärmung, da dünklere Meeresoberflächen es absorbieren.
Offenkundig würde es dringend Gegenmaßnahmen im großen Stil brauchen, um dem Klimawandel entgegenzutreten, doch an entscheidenden Stellen der bürgerlich-kapitalistischen Weltordnung herrschen weiterhin Ignoranz und Profitprimat. Mit den Folgen – z.B. Überschwemmungen, Dürren, Hunger, Verwüstungen, Wasserknappheit, Wetterkatastrophen, Artensterben – wird das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten nicht einfacher.
Quelle: ORF