HomeInternationalesRekordgewinn für saudischen Ölkonzern Aramco

Rekordgewinn für saudischen Ölkonzern Aramco

Die Gewinne des Ölriesen für das vergangene Jahr belaufen sich auf über 161 Milliarden Dollar. Durch die gesteigerte Nachfrage aus China könnte der Ölpreis noch im Laufe dieses Jahres von derzeit 83 US-Dollar auf 100 US-Dollar steigen.

Riad. Der weltweit größte Ölkonzern, Saudi Aramco, feiert ein Rekordjahr 2022, da sich seine Nettogewinne auf mehr als 161 Milliarden Dollar (151 Milliarden Euro) belaufen. Dies entspricht einem Anstieg von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das saudi-arabische Unternehmen ist das jüngste in einer langen Reihe von Ölkonzernen, die Dank des durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Anstiegs der Öl- und Gaspreise erschreckende Profite erzielt haben. Immerhin ging Aramco erstmals im Jahr 2019 an die Börse – nun ist es das zweitwertvollste Unternehmen der Welt (nach Apple). 

Die Ergebnisse sind, dem Konzern zufolge, in der Hauptsache auf die Auswirkung gestiegener Ölpreise, international verkaufter Rohölmengen sowie auf höhere Raffineriemargen zurückzuführen. Seine Produktionskapazität soll bis 2027 von 12 auf 13 Millionen Barrel pro Tag erhöht und die Gasproduktion um mehr als 50 Prozent gesteigert werden. 

Das Unternehmen befindet sich zu 94 Prozent im Besitz der saudi-arabischen Regierung, die somit den Großteil der Dividende von mehr als 75 Milliarden Euro, die das Unternehmen nach dem Jahresabschluss auszuschütten gedenkt, erhalten wird. Das Land verfügt über hochwertiges und leicht zu förderndes Rohöl und ist der weltweit größte Exporteur und zweitgrößte Produzent von Rohöl. Seine Reserven stehen weltweit an siebter Stelle. Der Gewinn des Ölkonzerns stärkte auch die saudi-arabische Wirtschaft, die 2022 um 8,7 Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr wuchs. Dies wiederum stellt den zurzeit höchsten Wert innerhalb der G‑20-Länder dar.

In den letzten Wochen haben die US-Unternehmen Exxon und Chevron, die britischen Shell und BP, die französische Total und die italienische Eni (trotz eines Rückgangs der Fördermengen) Rekordprofite erzielt. Agnes Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International, gab zu bedenken, dass es „erschreckend“ sei, „dass eine Firma in einem einzigen Jahr mehr als 161 Milliarden Dollar Profit mit dem Verkauf von fossilen Brennstoffen macht – dem größten Treiber des Klimawandels.“ Bei Aramcos Gewinn handle es sich darüber hinaus um den höchsten je vermeldeten Jahresgewinn eines Unternehmens. Der Profit würde, so Callamard, „in einer globalen Krise der Lebenshaltungskosten und steigenden Energiepreise durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine angehäuft“, was noch schockierender sei.

In der Zwischenzeit gab es im Kontext der Erdölförderung auch eine Annäherung zwischen Saudi Arabien und dem Iran. Die beiden Länder hatten ihre Beziehungen im Jahr 2016 gekappt, als die saudi-arabische Botschaft in Teheran von Demonstranten gestürmt worden war. Die beiden Staaten vereinbarten am vergangenen Freitag in Peking jedoch die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen und die Wiedereröffnung ihrer Botschaften, wobei China eine entscheidende Rolle gespielt haben soll.

Quellen: ilFattoQuotidiano / ORF / FAZ

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