Der ukrainische Präsident Wolodymy Selensky wollte seinen obersten General zum Rücktritt zwingen und scheiterte. Er schlägt immer wilder um sich und wird zum Ärgernis für seine westlichen Mentoren.
Kiew. Große Aufregung herrscht in den politischen und militärischen Machtzirkeln der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj soll dem Oberbefehlshaber der Armee, General Walerij Saluschnij den Rücktritt nahegelegt haben. Dieser verweigerte jedoch, freiwillig seinen Posten zu räumen und sagte, Selenskyj müsse ihn schon feuern, wenn er das wolle.
Nach dem raschen Bekanntwerten dieses Gesprächs dürfte eine Welle der Empörung Selenskyj daran gehindert haben, seinen Plan sofort in die Tat umzusetzen, und Saluschnij zu entlassen. Sowohl die westlichen Vorgesetzten Selenskys, hier vor allem die USA und Großbritannien, als auch die ukrainische Öffentlichkeit zeigten sich nicht begeistert. Saluschnij gilt als treuer militärischer Vasall der NATO und besonders der USA, während Selenskyj für sie immer mehr zum Problem wird. Er teilt wilde Rundumschläge aus, spricht von einer Armee von einer Million Soldaten, die niemand außer ihm sieht, und versichert dem Volk immer noch, dass die Ukraine bis an die Grenzen von 1991 vorstoßen und die Armee der Russischen Föderation vertreiben werde. Das glaubt außer ihm niemand mehr.
Russische Armee rückt vor
Unterdessen rückt die russische Armee jedoch langsam, aber stetig vor und nach der gescheiterten Gegenoffensive im vorigen Jahr befindet sich die ukrainische Armee in einem verzweifelten Rückzugsgefecht, wobei sie noch über mächtige Befestigungen verfügt, die von den Russen bisher nicht eingenommen werden konnten.
Selenskyj dürfte die Entlassung von Saluschnij schlecht geplant haben, denn beide Männer, die als Nachfolger im Gespräch waren, sagten sofort öffentlich, dass sie nicht die Nachfolger von Saluschnij werden wollen. Der Chef des militärischen Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, dem nach dem Aufkommen seines Namens sofort vorgeworfen wurde, dass er keine Erfahrung in der Führung einer Armee, sondern höchstens eines Zugs und außerdem recht erfolglose Angriffe mit hohen Verlusten zu verantworten hat, dementierte sofort. Ebenso weigerte sich der Oberbefehlshaber der Bodentruppen, General Oleksandr Syrskyi, dem an sich ein Naheverhältnis zum Präsidenten nachgesagt wird, mit der Nachfolge Saluschnijs in Verbindung gebracht zu werden.
Selenskyjs Ansehen schwindet
Selenskyjs Ansehen in der ukrainischen Bevölkerung schwindet dahin, da die Friedhöfe sich mit Soldatengräbern füllen, während keines der versprochenen Ziele erreicht wurde. Saluschnij hingegen ist sehr beliebt und gilt als potentieller Rivale des Präsidenten bei den nächsten Wahlen, die im März fällig wären, von Selenskyj aber auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Auch die im Herbst bereits fällig gewesenen Wahlen zur Werchowna Rada, dem Parlament, wurden nicht durchgeführt. Abgesehen davon wurden einige Oppositionsparteien verboten und ihren Abgeordneten die Mandate aberkannt. Weitere Mandatsaberkennungen finden ständig nach Gutdünken der Präsidentenfraktion „Diener des Volkes“ statt. Die Macht des Präsidenten und seines willfährigen Parlaments stützt sich also auf Usurpation, auf Ergreifung oder weitere Ausübung der Macht ohne Legitimation. Das wissen auch seine westlichen Herren und werden immer nervöser. Auch die vielen Milliarden, die in das schwarze Loch Ukraine geworfen wurden, ohne dass die Ziele auch nur annähernd erreicht wurden, sind unwiederbringlich weg. Denn dass die Ukraine die Schulden, die täglich steigen, jemals zurückzahlen wird können, glaubt ohnehin niemand mehr. Die USA sind auf der Suche nach Waffen im Wert von einer Milliarde Dollar, die sie der Ukraine geliefert wurden, deren Verbleib allerdings unklar ist. Es werden zwar immer wieder einzelne korrupte Beamte und Politiker aus dem Verkehr gezogen. Viele sehen das aber als Symbolhandlungen der Selenskyj-Entourage um dem Westen vorzugaukeln, dass ohnehin etwas gegen die korruption getan werde.
In Leserforen ukrainischer Online-Zeitungen wird Selenskyj schwer angegriffen und als Clown bezeichnet, während Saluschnij hoch gelobt wird. Dieser auf offener Bühne ausgetragene Machtkampf schließt auch die Option eines Militärputsches gegen die unberechenbaren Volten des Präsidenten nicht mehr aus, vorausgesetzt, der Westen erteilt seinen Segen dazu.
Quellen: Strana/InoSMI/Censor.NET