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Streikwelle nicht gebrochen

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. haben die Gewerkschaften in Großbritannien die über den Sommer angelaufene Streikwelle für höhere Löhne unterbrochen. Ohne die Mitglieder zu konsultieren wurden die Streiks und eine Konferenz zur Koordinierung der Streiks auf Oktober verschoben. Die Arbeiter bei Alexander Dennis Limited brechen damit, sie traten am 13. September in eine Streik.

Falkirk/Großbritannien. Rund 400 Fabrikarbeiter und Lackierer, die bei Alexander Dennis Limited (ADL) in zwei Werken in der Nähe von Falkirk in Schottland beschäftigt sind, sind in einen Streik getreten. ADL produziert Busse und ist neben Wrightbus der größte seiner Branche in GB. ADL gewinnt auch international immer stärker an Bedeutung mit Beteiligungen, Produktionsbetrieben und Joint-Venture-Beteiligungen in Australien, Kanada, China, Europa, Neuseeland und den Vereinigten Staaten.

Der viertägige Streik begann am Dienstag und endete am Freitag. Sollte es zu keiner Einigung kommen, soll von 3. bis 14. Oktober eine zweite Runde Streiks folgen. Das in kanadischem Besitz befindliche Unternehmen war gezwungen, sein Lohnangebot zu erhöhen. Ursprünglich hatte es vier Prozent angeboten. Die Beschäftigten bei ADL lehnten aber auch das leicht verbesserte Angebot von 6,6 Prozent als Reallohnkürzung ab. Am Dienstag traten die Arbeiter schließlich in den Streik. 

Den Profit maximieren 

Im August 2020 schloss das Unternehmen plötzlich sein Werk in Guildford und baute 200 Arbeitsplätze ab, obwohl es mindestens fünf Monate lang produziert hatte. Unite weist darauf hin, dass ADL gute Aussichten hat und sich problemlos eine angemessene Lohnerhöhung leisten kann. Letztes Jahr erhielt das Unternehmen einen Zuschlag für den Bau von 172 umweltfreundlichen Bussen im Rahmen des 40,5 Millionen Pfund teuren Scottish Ultra-Low Emission Bus Scheme (SULEBS). Außerdem erhielt das Unternehmen einen großen Teil des ebenfalls mit 62 Millionen Pfund dotierten Scottish Zero Emission Bus Challenge Fund (ScotZEB). Das bedeutet, dass in den Auftragsbüchern weitere 137 Busse stehen. Kürzlich kündigte das Unternehmen einen Großauftrag für die Lieferung seiner Busse nach Hongkong an.

Pat Egan, Industriebeauftragter der Unite, sagte: „Die Gewerkschaft Unite führt seit Monaten direkte Gespräche mit ADL, um eine Lösung in diesem Lohnstreit zu finden. Trotz einer sehr guten Auftragslage weigert sich das Unternehmen jedoch, unseren Mitgliedern ein Angebot zu machen, das ihre erstklassige Arbeit verdient. Unsere Mitglieder wurden vom Unternehmen zu diesem Streik gezwungen, und sie werden weiter streiken, bis das Unternehmen zur Vernunft kommt.“

Quelle: UNITE

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