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Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordniveau

Nicht weniger als 2,24 Billionen Dollar wurden 2022 für Armeen und Kriegsgerät ausgegeben. Der Löwenanteil entfällt auf die USA und ihre NATO-Verbündeten.

Stockholm. Die weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI beläuft sich die Gesamtsumme für das Jahr 2022 auf 2,24 Billionen US-Dollar – gegenüber 2021 markiert dies ein Plus von 3,7 Prozent.

Fast 40 Prozent aller globalen Ausgaben, nämlich 877 Milliarden Dollar, entfallen auf ein einziges Land – die USA. Niemand sonst kommt auf auch nur annähernd ähnliche Ausgaben für Armee und Rüstungsgüter. Die Volksrepublik China auf Rang 2 erreicht vergleichsweise „bescheidene“ 292 Milliarden, also etwa ein Drittel der USA. Aussagekräftig ist auch der Anteil der Militärausgaben am BIP: Bei den USA sind es 3,5 Prozent, bei China lediglich 1,5 Prozent.

Schon deutlich abgeschlagen sind die übrigen Staaten: Russland auf dem dritten Platz gab 2022 86,4 Milliarden Dollar aus, was lediglich einem Zehntel der US-Aufwendungen entspricht. Dahinter folgen Indien (81,4 Mrd.), Saudi-Arabien (75), Großbritannien (68,5), Deutschland (55,8), Frankreich (53,6), Südkorea (46,4), Japan (46) und die Ukraine (44). Die österreichischen Ausgaben von rund drei Milliarden (0,6 Prozent des BIP) machen sich vergleichsweise gering aus, allerdings sind bereits signifikante Erhöhungen geplant.

Dies gilt auch für die meisten anderen Länder, für 2023 ist abermals mit einem neuen „Rekord“ zu rechnen. Hierfür sind die imperialistischen Zuspitzungen verantwortlich, die durch den Ukrainekrieg verschärft wurden. Einerseits sollen die Arsenale der NATO, die durch Weitergaben an die Ukraine geleert werden, wieder aufgefüllt werden. Doch auch neue und modernere, sprich: tödlichere Waffen sind in den Aufrüstungsprogrammen impliziert.

Die Tatsache, dass der Großteil der Militärausgaben auf die USA und ihre NATO- wie sonstigen Verbündeten entfällt, markiert diese weiterhin als Hauptgefahr für den Frieden. Der ökonomisch schwächelnde US-Imperialismus setzt recht unverhohlen auf die militärische Karte, wenn es um die Niederhaltung des Hauptkonkurrenten China geht. Gleichzeitig rüsten auch die BRICS-Staaten, die gewissermaßen einen Gegenpol zu den G7 darstellen, weiter auf.

Die Gefahr eines großen imperialistischen Krieges, der alle bisherigen in den Schatten stellen würde, steigt. Dies zeigen nicht nur die Daten des SIPRI, sondern auch die politischen Konfliktentwicklungen in verschiedenen Weltregionen, in denen die imperialistischen Hauptmächte und ihre Alliierten um die Vorherrschaft und ökonomische Vorteile ringen.

Angesichts der wachsenden Kriegsgefahr und der Aufrüstungsspirale braucht es eine entschlossene Friedensbewegung. Der konsequenteste Kampf für den Frieden ist hierbei jener gegen den Kapitalismus, denn im Sozialismus werden Wohlstand für alle, Krankenhäuser, Schulen und Völkerfreundschaft wichtiger sein als jene rücksichtslosen politischen, ökonomischen und militärischen Profit- und Machtinteressen, die das gegenwärtige System prägen – und die Menschheit mit ihrer möglichen Selbstvernichtung konfrontieren.

Quelle: ORF

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