HomeKlassenkampfFerrari mit Rekordgewinn, Arbeiterklasse kommt unter die Räder

Ferrari mit Rekordgewinn, Arbeiterklasse kommt unter die Räder

Während der Sportwagenhersteller Ferrari Rekordprofite bekanntgibt und mehr Luxuskarossen an die Superreichen verkauft, wachsen in Italien gleichzeitig Armut, Arbeitslosigkeit, Ungleichheit und Teuerung.

Rom/Maranello. Einkommensverluste, Arbeitslosigkeit, Teuerungswellen, finanzielle Unsicherheit, Existenzangst – was für viele Menschen infolge der kapitalistischen Krise und der Corona-Pandemie alltäglich wurde, ist für die Reichen und Superreichen natürlich kein Thema: Sie werden in der Krise sogar noch reicher. Dies unterstreicht exemplarisch auch der aktuelle Jahresbericht des berühmten italienischen Sportwagenherstellers Ferrari.

Das Jahr 2021 schloss Ferrari mit einem operativen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro ab, was einem Plus von 34 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Der Nettogewinn macht 833 Millionen aus (plus 34,4 Prozent). 162 Millionen Euro an Dividenden wurden ausgeschüttet. Der Jahresumsatz stieg um 23,4 Prozent auf 4,27 Milliarden Euro. 11.155 verkaufte Luxussportwagen markieren ein Absatzplus von 22,3 Prozent. Somit liegt ein Rekordjahr hinter dem Unternehmen, das als das relativ profitabelste, d.h. rentabelste unter allen Automobilherstellern gilt. – Man kann also knapp zusammenfassen: Die Reichen und Superreichen kaufen mehr und teurere Ferraris, das Unternehmen und die Aktionäre lukrieren im Gegenzug Rekordprofite. CEO Benedetto Vigna blickt „mit Begeisterung in die Zukunft“. Alles super in der abstrakten Welt der High Society.

Aber von nix kommt nix. Wo es Reichtum und Luxus für eine Minderheit gibt, gibt es auch die Kehrseite des Kapitalismus, nämlich auf Seiten der ausgebeuteten Mehrheit, der Arbeiterklasse, die u.a. Autos zusammenschraubt. Auch dazu haben wir ein paar Zahlen: Die Arbeitslosigkeit ist in Italien seit 2020 von neun auf über zehn Prozent im Jahr 2021 angewachsen, für 2022 ist ein Anstieg auf 11,3 Prozent prognostiziert. Wer einen Job hat, kann davon auch nicht unbedingt leben: Einer Teuerungsrate von 5,3 Prozent (Jänner 2022) stand zuletzt eine Reallohnentwicklung gegenüber, die sogar ein Minus von sechs Prozent bedeutet. Über ein Viertel der italienischen Bevölkerung ist bei steigender Tendenz von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Aber trotzdem toll, dass bei Ferrari alles so gut läuft…

Quelle: ORF

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