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Israel attackiert wieder südlichen Libanon

Unter Missachtung völkerrechtlicher Prinzipien und unter Verletzung der libanesischen Souveränität fliegt die israelische Luftwaffe neuerlich Angriffe auf Ziele im Südlibanon.

Beirut. Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben am 26. August zum wiederholten Male Ziele im südlichen Libanon mit Hubschraubern und Kampfflugzeugen attackiert. Bei den Angriffen, bei denen ein Haus zerstört wurde, handelte es sich in der israelischen Version um eine Reaktion auf „sicherheitsrelevante Ereignisse“. Tatsächlich handelt es sich wohl bei diesem Angriff – wie auch bei einem ähnlichen Angriff im Juli – um den Versuch, die Hisbollah herauszufordern und die Region weiter zu destabilisieren. So zumindest äußerte sich der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah. Die israelische Armee ist auf jeden Fall in Alarmbereitschaft, weil sie trotz ihrer militärischen Stärke einen Vergeltungsangriff der Hisbollah-Milizen fürchtet. Die libanesische Regierung hat angekündigt, dass sie bei der UNO eine Klage gegen diese neuerlichen Angriffe einbringen werden.

Libanon im Fadenkreuz der EU, USA und Israels

Seit dem Libanonkrieg 2006 regeln die UN-Beobachtertruppen UNIFIL auf Basis der Resolution 1701, die Einhaltung von Maßnahmen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Diese beinhalten aber auch die Anerkennung der libanesischen Souveränität, was praktisch seit dem offiziellen Ende des Libanonkriegs 2006 gebrochen wird. Nicht erst seit diesen Angriffen also – und auch die zahlreichen Attacken auf Syrien in den letzten Jahren haben den libanesischen Luftraum und damit dessen Souveränität verletzt.

Am 28. August diskutierte der Sicherheitsrat – in der die stärksten imperialistischen Staaten versuchen, imperialistische Widersprüche zu „managen“ – über die Verlängerung der Beobachtungsmission UNIFIL. Die USA und Israel möchten, dass diese Truppen mit mehr Rechten ausgestattet werden, um gegen die Hisbollah vorzugehen. Diese sollen Hausdurchsuchungen genauso beinhalten wie das Aufspüren von Waffenlager und Tunnel der Hisbollah. Natürlich kalkuliert primär der US-Imperialismus mit diesem Zug, die iranische Position in der Region zu schwächen, die die Hisbollah unterstützt. 

Bisher haben europäische Länder wie Frankreich aber diese Interventionen abgelehnt – jedoch auch nur, weil die EU im Allgemeinen ihre eigenen Pläne für den Nahen und Mittleren Osten verfolgt, die sich stellenweise mit denen des US-Imperialismus und seiner Verbündeten – wie Israel – nicht übereinstimmen. Frankreich, das einst den Libanon unter faktische Kolonialherrschaft gestellt hatte, hat sich im Zuge der massiven Explosion am Beiruter Hafen nun verstärkt eingeschalten, um gemeinsam mit dem IWF „Strukturreformen“ durchzusetzen, die das libanesische Volk faktisch noch stärker an die Ketten des kapitalistischen Entwicklungsweges fesseln werden, wogegen es in den letzten Jahren und Monaten massenweise auf die Straße gegangen sind.

Solange das libanesische Volk gespalten bleibt, werden die Imperialisten aller Länder weiterhin über ihre Köpfe hinweg die Zukunft des Landes eigenmächtig bestimmen. Diese Tendenz offenbart sich umso mehr, je weiter sich die Krise im Land vertieft.

Quelle: Redglobe

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