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Will die Ukraine den Krieg internationalisieren?

Nach der westlichen Erzählung haben russische Panzer auf das AKW Saporischschja geschossen. Russland sagt, es war eine gezielte Provokation seitens der Ukraine. Was stimmt?

Kiew/Moskau. Die Erzählung des Westens über den Vorfall, der sich in der Nacht vom 3. auf den 4. März auf dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine zugetragen hat, ist ja wohlbekannt. Schließlich lesen, hören und sehen wir hierzulande mit wenigen Ausnahmen ohnehin nur die Propaganda der ukrainischen Führung und der NATO. Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj rief mitten in der Nacht sämtliche Führer der Atommächte einschließlich Biden und Johnson an, und flehte sie an, „eine nukleare Katastrophe zu stoppen“, denn die Russen würden mit Panzern auf das AKW schießen. Boris Johnson beantragte daraufhin eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates.

Es gibt auch eine russische Erzählung des Vorfalls, und die widerspricht der ukrainischen diametral. Alexei Podberezkin, Direktor des Zentrums für militärpolitische Studien in Moskau, weist in einem Interview mit der russischen Tageszeitung „Komsomolskaja Pravda“ darauf hin, dass die ukrainische Seite schon vor Beginn des Krieges alles getan hatte, um die NATO in den Konflikt mit Russland hineinzuziehen. Die russische Armee hätte von Plänen Kiews gewusst, mit den AKWs Provokationen zu starten, deshalb sei auch das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl im Zuge des Vormarsches sofort von Spezialkräften besetzt worden. Den Vorfall in Saporischschaja ordnet Podberezkin so ein: „Selenskyj muss den Konflikt jetzt dringend internationalisieren. Dies ist das einzige Argument, um ihn und seine herrschende Elite zu retten. Selenskyj braucht offensichtlich eine offene Intervention.“

Seitens Russlands wird die Explosion auf dem Gelände des AKW einer ukrainischen Sabotagegruppe zugeschrieben. Die russische Armee, die nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt bereits die Kontrolle über das Kernkraftwerk hatte, hätte darauf reagiert und die Ordnung wiederhergestellt.

Wir wissen nicht, welche Variante stimmt, oder ob es eine dritte gibt. Fakt ist jedoch, dass wir in den westlichen Medien immer nur die eine Seite hören, und die andere nicht. Russland ist der Angreifer, aber gibt das der angegriffenen Seite das recht, ihm alles in die Schuhe zu schieben oder gar den 3. Weltkrieg zu provozieren? 

Wie unplausibel die ukrainische Erzählung ist, hat auch der ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz festgestellt, seiner Meinung nach wäre es höchst seltsam, wenn Russland einen atomaren Zwischenfall riskieren würde, wenn dort die eigenen Truppen stehen.

Dieses Mal ist die NATO nicht auf den „atomaren Hilferuf“ Selenskyjs eingestiegen, auch auf seinen Ruf nach der Sperre des ukrainischen Luftraums nicht, was nichts anderes als eine direkte Konfrontation zwischen Russland und der NATO bedeuten würde. Ob es dabei bleiben wird, steht in den Sternen, denn schließlich hat die Propaganda der NATO viel zur Eskalation dieses Konfliktes zu einem Krieg beigetragen, und das bereits seit 2014.

Quelle: kp​.ru

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