HomeKlassenkampfGPA knickt bei Sozialwirtschafts-KV wieder einmal ein

GPA knickt bei Sozialwirtschafts-KV wieder einmal ein

Die Beschäftigten im Bereich der Sozialwirtschaft werden mit einer Lohnerhöhung von 8% abgespeist, was nicht mehr als eine rückwirkende Inflationsabgeltung ist, und da auch nur, wenn man die allgemeine Inflation zugrunde legt. Die Dinge des täglichen Bedarfs, Strom, Gas und Mieten sind inzwischen wesentlich höher gestiegen.

Wien. Angesichts der galoppierenden Preise für die Dinge des täglichen Bedarfs, für Energie und für Mieten war die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) mit der Forderung nach 15% Lohnerhöhung, einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich und vielem mehr in die Verhandlungen gegangen. Auf der Straße und in vielen Betrieben wurde durch Kampfmaßnahmen im Vorfeld gezeigt, dass die Bereitschaft bestanden hätte, für diese Forderungen auch zu streiken. Wieder einmal zeigte die GPA jedoch, dass ihr der Konsens mit den Unternehmensvertretern wichtiger ist, als eine ordentliche Verbesserung der Löhne und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erfolgte der Abschluss bei 8 Prozent, und das bei einer für die vergangenen 12 Monate errechneten Inflation von 7,5 %. GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz behauptete in einer Aussendung auch noch, das Ergebnis liege „deutlich über der errechneten Inflation“. Es wurde ein Mindestbetrag von 175 Euro festgelegt, der einem Drittel der Beschäftigten zugutekommt, bei einem Teil dieser Kolleginnen und Kollegen wird ein Prozentsatz von 10,2 Prozent rauskommen, das heisst aber auch, dass sie so schlecht verdienen, dass 175 Euro ein Zehntel ihres Bruttolohnes ausmachen. Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wurde wieder einmal ignoriert.

Zur Sozialwirtschaft gehören Betreuungs- und Ausbildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche ebenso wie Pflegeheime oder Obdachlosenquartiere. Gerade in diesen Branchen ist durch Pandemie und Personalknappheit permanent Feuer am Dach. Dieser Abschluss wird kaum Abhilfe schaffen.

„Was haben unsere Verhandler*innen sich dabei gedacht? Angebot von die Arbeitgeber war 7,5% und 150 Euro mindestens. Arbeitnehmer wollten 15% und 350 Euro. 8% und 175 Euro sind es geworden?? Und das sollte ein Sieg sein?“ schreibt eine betroffene Kollegin auf Facebook.

Quellen: orf​.at/facebook

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