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Karl Wiesinger, Kommunist und Autor

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Karl Wiesinger: ›Vorwärts, Genossen, es geht überall zurück.‹

»warum nicht weg von linz? ich liebe die umgebung, ich bin schon zu bequem zum übersiedeln und es würde mich zuviel geld kosten. und mein bequemes heim auszutauschen gegen snobkontakte in snobkellern in münchen oder wien, das schiene mir ein schlechter tausch«

Linz/Oberösterreich. Karl Wiesinger, gebürtiger Linzer (1923–1991), ist einer der Autoren, denen in den Zeiten des Kalten Krieges die Anerkennung für ihr literarisches Wirken verwehrt wurde, weil sie bekannte Kommunisten waren. Seinen Roman „Achtunddreißig“, der sich mit der Annexion Österreichs durch das faschistische Deutschland beschäftigte, versuchte Wiesinger vergeblich in westdeutschen oder österreichischen Verlagen zu veröffentlichen. 1967 übernahm dies der Aufbau-Verlag, wobei der KPÖ-eigene Globus-Verlag einen Teil der Auflage übernahmen. Sein darauffolgendes Werk „Genosse Spartacus“ (1972) wurde von keinem Verlag veröffentlicht.

Pseudonym gegen Kalten Krieg in der Literaturszene

Die Zurückweisungen nahm er zum Anlass, unter einem Pseudonym – als Max Maetz – zu schreiben, mit Erfolg. Nachdem er unter diesem publizieren konnte und im Literaturbetrieb gefeiert wurde, ließ er seine Kunstfigur Maetz dann bei einem angeblichen Traktorunfall sterben und lud ihm auf den Leim gegangene Journalisten zu einer Trauerfeier ein. Dies führte in Österreich zu einem Skandal.

1974 erschien „Der rosarote Straßenterror“ von Wiesinger. Der Roman beschäftigte sich mit dem Oktoberstreik von 1950, den der Gewerkschaftsführer Franz Olah mittels einer kommunistischen Putschlegende von Bauarbeitern niederzuknüppeln ließ. „Standrecht“, sein dokumentarischer Roman über den Februar 1934, wurde kurz darauf veröffentlicht. Wiesingers letzter Roman, der zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, ist „Der Wolf“, in dem es um eine Mordserie an Landsern in Oberösterreich während der NS-Zeit geht.

Politisch gestaltete sich sein Weg so, dass Wiesinger nach dem Einzug in die Wehrmacht 1941 versuchte, den Wehrwillen seiner Kameraden mittel russischer und britischer Radiosendungen sowie Gesprächen zu beeinträchtigten. Er verübte Sabotageakte und wurde daraufhin verhaftet und angeklagt. Nach seiner Freilassung wurde er 1944 als Kontaktmann der Welser Widerstandgruppe erneut verhaftet und wegen seines schlechten gesundheitlichen Zustandes erneut freigelassen. Nach Kriegsende wurde Wiesinger KPÖ Mitglied und stellte sich in den Auseinandersetzungen auf die Seite der Marxisten-Leninisten der Partei. Wiesinger schrieb unter anderem in der „Neuen Zeit“, dem Parteiorgan in Oberösterreich.

Anlässlich einer Ausstellung zum Leben und Werk von Wiesinger, die im Stifter Haus in Linz vermutlich bis November von Di-So zu sehen sein wird, erinnern wir an Karl Wiesinger.

Quellen: Sitfter Haus, Alfred Klahr Gesellschaft und junge welt

Peter Weiss und die Ästhetik des Widerstands

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Auch Literaturgeschichte wird von Siegern geschrieben. Schon nach Erscheinen des Hauptwerks des deutsch-schwedischen Universalkünstlers Peter Weiss wurde es im Westen Deutschlands bekämpft – zumindest so lange, bis man um die Anerkennung der künstlerischen Genialität dieser Trilogie nicht mehr herumzukommen wusste. Eine Leseempfehlung für ein literarisches Meisterwerk des 20. Jahrhunderts, das heute viel unbekannter ist als es sein sollte – weil sein Autor die Sieger des kalten Krieges lieber als Verlierer gesehen hätte. 

Durchgängiges Motiv des zwischen 1975 und 1981 erstmals erschienenen dreiteiligen Roman-Essays „Die Ästhetik des Widerstands“ (ÄdW) ist die Vermittlung von Kunst und Politik, und zwar in progressiver, revolutionärer Absicht. Er erzählt die fiktive Geschichte eines jungen deutschen Arbeiters und Widerstandskämpfers in den Jahren 1937 bis 1945, der damit ringt, neben seiner Arbeit und seiner meist illegalen politischen Aktivität auch noch die Zeit und Kraft zu finden, sich umfassend ästhetische Eindrücke zu verschaffen und sie zu verarbeiten, um so die Welt erst voll verstehen zu können. Dies wird gleichzeitig als Bedingung zur Veränderung der Welt begriffen, denn „zu einer Revolution der Gesellschaftsordnung gehört auch eine revolutionäre Kunst.“((Peter Weiss: 10 Arbeitspunkte eines Autors in der geteilten Welt, Rapporte 2, Frankfurt aM 1971, Seite 17.)) Der namenlose Erzähler führt, gemeinsam mit Freundinnen und Freunden sowie Genossinnen und Genossen, einen erbitterten Kampf zur „Überwindung einer klassenbedingten Aussperrung von den ästhetischen Gütern“((Peter Weiss: Die Notizbücher, kritische Gesamtausgabe, Digitale Bibliothek 149, Seite 12286.)). Einen Kampf also, der unter den gegebenen Bedingungen an die Substanz gehen muss: „Über Kunst sprechen zu wollen, ohne das Schlürfende zu hören, mit dem wir den einen Fuß vor den andern schoben, wäre Vermessenheit gewesen. Jeder Meter auf das Bild zu, das Buch, war ein Gefecht, wir krochen, schoben uns voran, unsre Lider blinzelten, manchmal brachen wir bei diesem Zwinkern in Gelächter aus, das uns vergessen ließ, wohin wir unterwegs waren.“((Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands, Frankfurt aM 2005, Seite 74.))

Schwer kann in wenigen Worten überblickt werden, was die ÄdW alles leistet, denn „in keinem anderen Werk der Moderne wird die Intention auf Totalität so radikal vertreten und eingelöst wie in Weiss‘ Ästhetik des Widerstands“ ((Thomas Metscher: Ästhetik, Kunst und Kunstprozess, Berlin 2013, Seite 133.)). Man möge sich daher auf den Literaturwissenschafter, Philosophen und ÄdW-Interpreten Thomas Metscher stützen: „Bereits formal ist der Text eine höchste Gestalt kultureller Synthesis: als Einheit von Romanform, ästhetischer Theorie, Werkinterpretation, Kunstkritik, Geschichtsschreibung und politischer Theorie, strukturell von Avantgarde und Realismus; sein Gegenstand ist Zeitgeschichte als Geschichte der Arbeiterbewegung und des proletarischen Widerstands in der Zeit des Faschismus, die Geschichte Europas und die Geschichte der Welt. Der Schlüssel zu dieser umfassenden Synthesis liegt im Konzept der umfassenden epistemischen Leistung der Künste, das die Ästhetik des Widerstands als Text ästhetisch exemplifiziert und zugleich theoretisch erläutert. Nach dieser Konzeption ist die Kunst die Form höchster epistemischer Synthesis: Sie allein ist imstande, ästhetisches, begrifflich-wissenschaftliches und alltagspraktisches Wissen in einer epistemischen Form zusammenzuschließen.“((Ebenda, Seite 133 f.))

Die „größte Qualität der Kunst“ liegt laut Peter Weiss in der Fähigkeit, „in die Wirklichkeit einzugreifen, um diese zu verändern“((Peter Weiss: Antwort auf einen offenen Brief von Wilhelm Girnus an den Autor in der Zeitung „Neues Deutschland“, in: Rapporte 2, Frankfurt aM 1971, Seite 26.)), gleichzeitig tritt sie in seinem Werk als eine anthropologische Notwendigkeit auf, ja sogar als „höchster Ausdruck der Wirklichkeit“((ÄdW, zit. nach Thomas Metscher: Kunst und Epochenkrise, in: Werner Seppmann (Hg.): Ästhetik der Unterwerfung, Hamburg 2013, Seite 197.)). Die politischen Diskussionen, die in der ÄdW geführt werden, spiegeln die verschiedenen Positionen, die in der Arbeiterbewegung zu den wichtigen Fragen dieser Zeit vertreten wurden, wider. Klar geht dabei auch immer wieder die Meinung hervor, die Weiss selbst wohl vertrat und die nicht immer die richtige sein muss ((So mag zum Beispiel seine Position zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt unterm Strich falsch sein; als einseitig oder gar als bewusst feindlich gegenüber dem sozialistischen Lager kann man seine Auseinandersetzung mit diesem Thema aber schwer abtun. Ebenso kann ihm kaum zur Last gelegt werden, dass er seinerzeit, wie so viele andere, den folgenschweren „Enthüllungen“ Chruschtschows am XX. Parteitag der KPdSU anhing, die inzwischen historiographisch widerlegt sind.)).

Das heißt aber nicht, dass die jeweils anderen Meinungen immer als unvertretbar beiseitegeschoben würden. Vielmehr bemüht sich Weiss, die widersprüchlichen politischen Positionen aus dem jeweiligen Platz, den jemand in der Welt und in den politischen Konflikten einnimmt, zu verstehen, denn: „Das Wertvolle an der ÄdW ist doch gerade ihre Ausrichtung gegen einen abstrakten Universalismus, der sich ahistorisch, undialektisch und abgehoben gegenüber den konkreten Widersprüchen der geschichtlichen Wirklichkeit und der geschichtlichen Erfahrung der Arbeiterklasse und ihrer Subjekte verhält.“((Hannes Fellner / Stefan Klingersberger: Imaginierte Linie, in: junge Welt, 7.5.2013.)) Diese Ausrichtung setzt wiederum eine klare grundlegende Orientierung voraus: „Die Richtlinien des Sozialismus enthalten für mich die gültige Wahrheit. Was auch für Fehler im Namen des Sozialismus begangen worden sind und noch begangen werden, so sollten sie zum Lernen da sein und einer Kritik unterworfen werden, die von den Grundprinzipien der sozialistischen Auffassung ausgeht.“((Peter Weiss: 10 Arbeitspunkte eines Autors in der geteilten Welt, Rapporte 2, Frankfurt aM 1971, Seite 22.))

Für Peter Weiss war klar, dass es keinen Platz zwischen Imperialismus und Sozialismus gibt: „Ich sitze nicht zw. 2 Stühlen, sondern weiterhin auf dem unbequemen Holzstuhl des Sozialismus“((Peter Weiss: Die Notizbücher, kritische Gesamtausgabe, Digitale Bibliothek 149, Seite 12525.)), denn „zwischen beiden Wahlmöglichkeiten, die mir heute bleiben, sehe ich nur in der sozialistischen Gesellschaftsordnung die Möglichkeit zur Beseitigung der bestehenden Mißverhältnisse in der Welt“((Peter Weiss: 10 Arbeitspunkte eines Autors in der geteilten Welt, Rapporte 2, Frankfurt aM 1971, Seite 22.)). Von der in den kapitalistischen Staaten oftmals propagierten Parteilosigkeit der Kunst hielt Weiss nichts: „Heute aber sehe ich, dass eine solche Bindungslosigkeit der Kunst eine Vermessenheit ist.“((Ebenda, Seite 23.)) Warum sollte man als Künstler auch unparteiisch bleiben, wenn man ohnehin „mit dem wissenschaftlichen Sozialismus die Ausdrucksfreiheit der Kunst [verbindet], weil ich im Sozialismus überhaupt erst die Voraussetzung sehe für eine wirklich freie Kunst, d.h. eine Kunst, die sich von der Spekulation, der Kommerzialisierung und dem Dienst an einer herrschenden Klasse losgelöst hat.“((Peter Weiss: Antwort auf einen offenen Brief von Wilhelm Girnus an den Autor in der Zeitung „Neues Deutschland“, in: Rapporte 2, Frankfurt aM 1971, Seite 28.))

Diese seine politischen und ästhetischen Werthaltungen fließen in die ÄdW ein und werden in ihr in einer künstlerisch vollendeten Form zur Einheit gebracht. Den grundlegenden Entwicklungsgang der ÄdW fasste Weiss in seinen Notizbüchern wie folgt zusammen: „Band I der kollektive Kampf um die Gewinnung der Kultur, die Eroberung eines Ausdrucksmittels, mit dem sich die Erfahrungen der (Arbeiterklasse) der Missbegünstigten, der Erniedrigten gestalten lassen / Band II Prozess der Individuation im Versuch, die Ästhetik vom Werkzeug zur Erkenntnis kultureller Vorgänge zum Instrument eines kämpferischen Eingreifens in die Welt der Kultur zu machen / Band III nach den Erkenntnissen zu erzählen“((Peter Weiss: Die Notizbücher, kritische Gesamtausgabe, Digitale Bibliothek 149, Seite 9630 f.)). 

Sozialwirtschaft für drei Jahre gefesselt

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Beschäftigte aus der Sozialwirtschaft (SWÖ) fordern Test-Urabstimmungen über den jüngsten KV-Abschluss in ihrer Branche. Dabei sind Betriebsräte wie auch gewerkschaftliche Basisinitiativen wie „Sozial, aber nicht blöd“.

Wie bekannt ist, einigte sich die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) auf einen neuen KV in der SWÖ. Das stößt vielen Räten und Aktivistinnen und Aktivisten sauer auf, da sie sich übergangen fühlen.

Unter dem Label SWÖ fallen Pflege, Sozialarbeit, Jugendarbeit und verwandte Bereiche. Beschäftigte aus der Branche gingen monatelang für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Streiks und medienwirksame Proteste machten auf ihre Lage aufmerksam. Die Forderungen umfassten eine deutliche Lohnerhöhung und eine 35-Stunden-Woche.

Führende GPA-Funktionärinnen und ‑Funktionäre machten daraus ohne Rücksprache eine 37-Stunden-Woche und eine Lohnerhöhung um 2,7 Prozent. Der KV gilt für drei Jahre. Laut AK-Rätin Selma Schacht von der KOMintern ist das „kein Erfolg“, wie sie im Interview mit zackzack​.at sagt. So enthält der Vertrag keine Inflationsanpassung. Schacht und ihr Kollege Stefan Taibl (AUGE) fühlen sich durch den neuen KV gefesselt: „Uns sind jetzt für drei Jahre die Hände gebunden“, erklärt Schacht mit Blick auf weitere Aktionen. Bei Ausbruch der Corona-Krise setzte die Basis ihre Aktionen aus – in der Hoffnung, von der GPA nicht umgangen zu werden. Taibl beantragte einen Jahresabschluss und neue Verhandlungen nach der Krise. Laut Schacht brandmarkte die Gewerkschaft sie zuvor als Verräterin. Die AK-Rätin hatte den Verlauf der Verhandlungen online öffentlich gemacht.

Parteiarbeit während Corona

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Gerade oder insbesondere in diesen speziellen Zeiten führt die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) ihre Arbeit fort. Zwar in anderer Form und in einem anderen Rahmen, sie setzt sich aber weiterhin für die Interessen der arbeitenden Menschen ein. Dies bedeutet aktuell keine Aktivitäten mit physischen Kontakt, aber die Mitglieder, die der Risikogruppe angehören wurden kontaktiert und es wurde ihnen Unterstützung angeboten. Einige Mitglieder beteiligen sich auch an Nachbarschaftshilfen und unterstützen auf diese Art und Weise nicht das #teamösterreich, sondern diejenigen, die es brauchen und bilden somit das #teamarbeiterfront.

75 Jahre Befreiung – Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg

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Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) hat eine Reihe von Aktivitäten anlässlich des 75 Jahrestages der Befreiung Österreichs vom deutschen Faschismus geplant gehabt. Da der Corona-Pandemie geschuldet diese Veranstaltungen abgesagt werden mussten, konnte lediglich die in Wien geplante Filmreihe in Teilen realisiert werden. Anlässlich des Auftaktes der Befreiung wurde gemeinsam mit der Kommunistischen Jugend Eisenstadt eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die insbesondere den Anteil der Roten Armee würdigt und gegen den heutzutage vorherrschenden Geschichtsrevisionismus verteidigt. Hier der Link zur Stellungnahme: http://​parteiderarbeit​.at/​?​p​=​5979

Gemeinsame Erklärung von 82 kommunistischen und Arbeiterparteien

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82 kommunistische und Arbeiterparteien aus der ganzen Welt veröffentlichen unter dem Titel „Sofortmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Rechte der Völker“ eine gemeinsame Stellungnahme anlässlich der Corona Pandemie. Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) gehört zu den Erstunterzeichnern.

In der Stellungnahme wird festgehalten: „Die heutige Erfahrung offenbart den antisozialen und parasitären Charakter des Kapitalismus und unterstreicht die Überlegenheit und Aktualität des Sozialismus und der zentralen wissenschaftlichen Planung auf der Grundlage der Bedürfnisse des Volkes, die die primäre Gesundheitsfürsorge und Prävention, die Krankenhäuser, das medizinische und pflegerische Personal, die Medizin, die Labors, die ärztlichen Untersuchungen und alles andere, was zur Erfüllung der konstanten wie auch aller Notfallbedürfnisse der Menschen erforderlich ist, sichern kann.“ 

Generalstreik in Italien am 25. März

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Italien. Der Gewerkschaftsverband Unione Sindacale di Base (USB, Gewerkschaftliche Basisunion), der auch Mitglied im Weltgewerkschaftsbund (WGB) ist, rief am 25.03. zum Generalstreik in Italien auf. Über diesen Streik ebenso wie über die herrschenden Verhältnisse der Arbeiterklasse in Italien wurde international nur wenig berichtet. Die italienische Regierung hat umfassende Maßnahmen ergriffen und das öffentliche private Leben de facto zum Erliegen gebracht. Es wurden jedoch Regelungen getroffen, die Produktion ungebrochen weiterlaufen zu lassen, vielfach unter Missachtung jeglicher Sicherheitsstandards. Dies führte laut USB dazu, dass in den industriellen Zentren die Ansteckungsrate von Corona besonders hoch sei. Dies ist der Grund für die Streiks, in denen die Schließung aller Bereiche, die nicht der Grundversorgung dienen, sowie ein besserer Schutz von Arbeitern und Arbeiterinnen in den Bereichen der Grundversorgung gefordert wurde. Die internationale Kommission der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) gab anlässlich der Streiks eine Solidaritätserklärung unter dem Titel „Solidarität mit der kämpfenden Arbeiterklasse in Italien“ heraus, in der sie festhielt: „In Italien zeigt sich momentan am deutlichsten von allen Ländern Europas, dass auch die Gesundheit eine Klassenfrage ist.“

Alltagsbeobachtungen im Ausnahmezustand – Arbeit und Normalität in Coronazeiten

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Kommentar von Marie Jaeger, Mitglied der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) und Soziologin.

Linz/Oberösterreich. Wenn man zur Gruppe jener gehört, die ihre Arbeit im Home Office erledigen können, die in keiner Art und Weise systemrelevant ist, man aber das Glück hat, dass sein Lohnarbeitsverhältnis gesichert ist, kann man sich – sofern man kinderlos ist – die Zeit nehmen, sich sportlich zu betätigen. Bspw. mit dem Fahrrad zu fahren und anzuschauen, was sich da draußen so tut.

Beim Einkaufen, im Kontakt mit der Familie, den Freundinnen und Freunden sowie Kolleginnen und Kollegen wird deutlich: Es ist für viele aktuell ein spürbarer Ausnahmezustand. Zwar nicht unbedingt social distancing, aber zumindest distancing im räumlichen Sinne und in der Isolation zuhause, im Sicherheitsabstand und mit Masken. An diesen Ausnahmezustand gewöhnt man sich – wenn man psychisch einigermaßen stabil ist. Das liegt in der menschlichen Natur, auch wenn es merklich anders als sonst ist, findet eine Gewöhnung statt.

Beim Radln bewege ich mich aus meiner Blase des Einkaufens und des Nahumfeldes heraus. Vielfach zieht es mich in das Industriegebiet von Linz. Wenn man hier ist, zeigt sich ein fast schon groteskes Bild der Normalität trotz Ausnahmezustand. Baustellen, die im Innenstadtbereich vielfach geschlossen sind, laufen hier regulär weiter, anscheinend ohne Schutzmaßnahmen zumindest während der Schicht. Wenn man an den Industriebetrieben vorbeifährt, sieht man, hier wird gearbeitet. Gegen Schichtende verlassen die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitsstätten. Man kann beobachten, selbstverständlich halten die Kolleginnen und Kollegen keinen Sicherheitsabstand zueinander und tragen auch keine Schutzmasken. Warum auch? Was in der Werkshalle oder auf der Baustelle nicht geht, muss dann vor der Tür oder in der Pause auch nicht künstlich geschaffen werden. Diese Normalität im Alltag ist ein Kontrast zu dem, was ich aktuell selbst erlebe. Es fühlt sich fast unwirklich an, diese Normalität. Eine Normalität, die gefährlich ist in der Zeit der Pandemie.

Es verdeutlicht, warum in Italien die „Hotspots“ von Corona die industriellen Zentren sind. Denn die Industrie hält die Versorgung aufrecht, erklärte auch die IV Oberösterreich. Teilweise wird auf Kurzarbeit umgestellt und teilweise wird die Krise für Entlassungen, also Gesundschrumpfungen für den Profit, genutzt. Was viele Kolleginnen und Kollegen an das Existenzminimum oder sogar –gefährdung bringt. Dennoch wird deutlich: In der Industrie herrscht nicht derselbe Ausnahmezustand wie in anderen Bereich. Zahlen aus Oberösterreich sind leider keine bekannt, aber in Tirol arbeiten 90 % der Betriebe weiter und die Kolleginnen und Kollegen sind vielfach einem hohen Risiko der Ansteckung ausgesetzt, ohne dass das jene im Home Office wahrnehmen. Es scheint in Zeiten von Corona zwei Welten zu geben. Denn nicht nur die Kolleginnen und Kollegen im Handel und der Pflege arbeiten weiter, auch in vielen anderen Bereichen, die in keinster Art und Weise Beachtung finden.

Ernst Thälmann. Eine Würdigung

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Otto Bruckner, stv. Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA)

Über die Bedeutung der KPD und ihres großartigen Vorsitzenden Ernst Thälmann

In der Nacht zum 18. August 1944 wurde der Hafenarbeiter, Abgeordnete, langjährige KPD-Vorsitzende und Revolutionär Ernst Thälmann im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Thälmann und seine Kommunistische Pertei Deutschlands (KPD) waren der kraftvollste und mächtigste Widerpart zum aufsteigenden Faschismus in Deutschland. Die KPD der 1920er und 1930er Jahre war die stärkste kommunistische Arbeiterpartei Westeuropas, und gerade deshalb ist es von Bedeutung, die Erinnerung an diese Partei und an die einzigartige Persönlichkeit ihres Vorsitzenden im Erbe der revolutionären kommunistischen Bewegung lebendig zu halten.

„Ernst Thälmann widmete sein Leben dem Höchsten der Menschheit: dem Kampf für ihre Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung, für den Frieden zwischen den Völkern, für den Kommunismus. Er war das Vorbild eines mit der Arbeiterklasse eng verbundenen Arbeiterführers…“ – so beginnt das Vorwort zum noch in der DDR erschienenen Buch „Ernst Thälmann. Eine Biographie“ (Autorenkollektiv, Ernst Thälmann. Eine Biographie, Dietz Verlag, Berlin 1979). Diese Charakterisierung eines Lebens, das am 16. April 1886 in Hamburg begann und immer mit dem Proletariat verbunden blieb, beschreibt schon ganz gut die universellen Fähigkeiten, Wirkungsbereiche und Charaktereigenschaften Ernst Thälmanns.

Anstatt des gebräuchlichen Verfahrens eines Würdigungsartikels, einen möglichst kompletten Abriss über die Stationen eines Lebens zu schreiben, möchte ich mich in dieser Arbeit auf die Darstellung einiger weniger Knotenpunkte der Geschichte, die mit Leben und Wirken Ernst Thälmann eng verknüpft sind, beschränken. (Hier sei nochmals auf die gründliche Arbeit des Autorenkollektivs in oben zitiertem Buch verwiesen. Eine kurz gefasste und übersichtliche Darstellung des Lebens und Wirkens Ernst Thälmanns findet sich in einem Artikel von Günther Ackermann im Internet: Ein nie gebrochener Führer seiner Klasse [http://www.kommunisten-online.de/historie/ernst_thaelmann1.htm#16.%20April].)

Der Arbeiter

Seine sozialen und politischen Wurzeln – die er Zeit seines Lebens nie vergessen hat – hatte Ernst Thälmann im Hamburger Proletariat. Er arbeitete als Hafenarbeiter, Seemann und Transportarbeiter. Er fand in Stil und Sprache stets den Zugang zu den Hirnen und Herzen der arbeitenden Menschen und prägte damit wesentlich den Aufstieg der KPD zur Massenpartei.

Er war aber auch stets da, wenn er gebraucht wurde. Beeindruckend, wie rastlos Thälmann jeden Arbeitskonflikt, jeden Streik aufmerksam verfolgte und bei nicht wenigen – besonders in seinem Hamburg – auch in der Zeit, wo er bereits in Berlin die Geschicke der gesamten KPD lenkte, persönlich als Organisator, Ratgeber und Helfer präsent war.

Seine – mit der Rolle als Streikführer 1923 in Hamburg beginnenden – wichtigen Kampferfahrungen, seinen Mut, seine Entschlossenheit, aber vor allem seine Liebe zu seiner Klasse – machten ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit der kommunistischen Bewegung.

Der Organisator

Unter der Führung von Ernst Thälmann gelang es der KPD, ihren Masseneinfluss beachtlich zu steigern und mit ihrer offensiven Aktionseinheitspolitik auch der SPD zuzusetzen. Als Beispiel sei hier die Kampagne der KPD zur Enteignung der Fürsten angeführt, die 1926 in einem von ihr per Volksbegehren erzwungenen Volksentscheid von mehr als einem Drittel der Wählerinnen und Wähler unterstützt wurde.

Wesentlichen Anteil hatte Ernst Thälmann auch am Aufbau des Roter Frontkämpferbund (RFB), der als Gegengewicht gegen faschistische und revanchistische Vereinigungen gegründet wurde, und dessen Vorsitzender er auch war. So nahmen etwa im Mai 1926 in Berlin 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem RFB-Treffen teil, das von 300.000 Berlinern begeistert begrüßt wurde.

Der Kommunist

Ernst Thälmann war aber nicht nur Praktiker, seiner politisch-ideologischen Beharrlichkeit (die natürlich untrennbar mit seinem praktischen Wirken verbunden ist) ist der Aufstieg der KPD zur Massenpartei des deutschen Proletariats wesentlich zu verdanken. In den Richtungskämpfen Mitte der 1920er Jahre bezog Thälmann (wie übrigens auch Johann Koplenig in Österreich) eine Position, die im allgemeinen von Lenins Theoriegebäude abgeleitet und als Zwei-Fronten-Kampf bezeichnet werden kann. Er wandte sich gegen ultralinke und realitätsferne Phraseologie ebenso wie gegen Opportunismus. Erst nach Überwindung dieser Auseinandersetzung konnte sich die KPD entfalten und zum stärksten Gegner des aufsteigenden Faschismus werden.

Der Internationalist

In der Kommunistischen Internationale (KI) bekleidete Ernst Thälmann wichtige Funktionen. Als junger Kommunist nahm er bereits am 3. Weltkongress 1921 teil und konnte dort noch Lenin persönlich kennen lernen. Ab dem 4. Weltkongress 1924 gehörte er dem Exekutivkomitee der KI an, und später dem Präsidium. Er bekleidete auch viele wichtige operative Funktionen in der sich als Weltpartei des Proletariats verstehenden KI und war an entscheidenden strategischen Entscheidungen beteiligt.

Klassenauseinandersetzungen und Arbeitskämpfe in anderen Ländern verfolgte er sehr aufmerksam und setzte auch oft praktische Schritte zu deren Unterstützung. So setzte er sich vehement dafür ein, dass die deutschen Hafenarbeiter die Verschiffung von Kohle nach England verweigerten, als sich die dortigen Bergarbeiter in einem lang andauernden Streik befanden.

Hitlers schärfster Gegner

Unermüdlich bemühte sich Thälmann um die Herstellung einer breiten Aktionseinheit gegen den Aufstieg der Faschisten. Die auf seinen Vorschlag hin ins Leben gerufene „Antifaschistische Aktion“ erreichte zwar viele Unorganisierte und sozialdemokratische Arbeiterinnen und Arbeiter, nicht aber die Führung der Sozialdemokratie. Der SPD-Spitze war (wie bei der Sozialdemokratie in der Geschichte so oft der Fall) ihr Paktieren mit den Bürgerlichen und ihr Antikommunismus wichtiger.

Auf einen provokatorischen Aufmarsch der Nazis im Jänner 1933 vor dem Karl Liebknecht-Haus (der Zentrale der KPD) in Berlin folgte eine beeindruckende Antwort: „…am 25. Jänner demonstrierten 130.000 Berliner Arbeiter ihre Verbundenheit mit der KPD und ihrem Zentralkomitee. Für 16.30 Uhr hatte die Partei zu einem Protestmarsch der Antifaschisten gegen die Naziprovokation auf dem Bülowplatz aufgerufen. Schon um 13.00 Uhr begannen sich bei 16–18 Grad Kälte die Arbeiterkolonnen in den Straßen Berlins zu sammeln. Als Fanfarensignale den Aufmarsch eröffneten, betraten Ernst Thälmann und andere Mitglieder der Parteiführung die Tribüne am Karl-Liebknecht-Haus, von brausenden ‚Rot Front!’-Rufen begrüßt. Über vier Stunden lang marschierte der große Zug der Antifaschisten am Hause des Zentralkomitees vorbei,…ein Ausdruck des Vertrauens zu Ernst Thälmann und der Kampfbereitschaft der Arbeiter“. (Zit. nach: Ernst Thälmann. Eine Biographie, Seite 639.) Zur selben Zeit ließ Goebbels die Lüge verbreiten, Thälmann befände sich in Moskau.

Fünf Tage später wurde Hitler vom Reichspräsidenten Hindenburg (der bei der Präsidentenwahl 1932 im zweiten Wahlgang von der SPD unterstützt wurde) zum Reichskanzler berufen. Die reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, aggressivsten Kreise des deutschen Monopolkapitals errichteten ihre offen terroristische Gewaltherrschaft.

Die KPD schlug am selben Tag der SPD und den Gewerkschaften vor, gemeinsam zum Generalstreik für den Sturz der Hitler-Regierung aufzurufen und versuchte auch die Massen mit Flugblättern für dieses Ziel zu mobilisieren, in denen die Hitler-Regierung als „die brutalste, unverhüllteste Kriegserklärung an die Werktätigen, an die deutsche Arbeiterklasse“ bezeichnet wird.

Die Führungen der SPD und der Gewerkschaften hielten am Antikommunismus fest, und gaben sich der Illusion hin, dass unter Hitler demnächst noch freie Wahlen stattfinden würden, wo man ihn ja abwählen könne.

Alsbald wurde der Reichstag aufgelöst und der faschistische Terror gegen die gesamte Arbeiterbewegung setzte ein. Die KPD, die zu diesem Zeitpunkt eine Massenpartei mit 360.000 Mitgliedern und Millionen Sympathisierenden war, musste unter bereits eingeschränkter Legalität arbeiten. In dieser Situation des bereits einsetzenden Nazi-Terrors und der Verhaftung tausender Funktionärinnen und Funktionäre sowie Mitglieder bereitete sich die KPD auf die Teilnahme an den für 5. März angesetzten Reichstagswahlen vor. 4,8 Millionen Wähler stimmten an diesem Tag für die KPD. Sie errang damit 12,3 Prozent und 81 Mandate, die von den Faschisten umgehend annulliert wurden. Auch Ernst Thälmann wurde wiederum zum Abgeordneten gewählt. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt aber bereits in Gefangenschaft. Am 3. März hatten ihn – der bereits seit einiger Zeit untergetaucht war und von einem Spitzel verraten wurde – Polizisten verhaftet.

Durch die herbe Niederlage, die das faschistische Regime im Reichstagsbrand-Prozess gegen Georgi Dimitroff und andere vor der Weltöffentlichkeit erlitt, vorgewarnt, hielten die Nazis Ernst Thälmann zwar gefangen, zögerten eine Anklage und damit eine Verhandlung aber stets hinaus, so dass es zu einer solchen auch nie kam. Thälmann blieb von 1933 bis zu seiner Ermordung 1944 ein Gefangener der Faschisten. Internationale Solidaritätskampagnen für seine Freilassung umspannten nahezu den ganzen Erdball. Auf Befehl Hitlers wurde er am 17. August 1944 in das KZ Buchenwald gebracht und dort noch in derselben Nacht ermordet.

Thälmanns Vermächtnis

„Den faschistischen Gangstern werden wir die Ermordung des Führers der Kommunistischen Partei Deutschlands nicht vergessen!“ schrieben deutsche Kommunisten in einem Gedenkartikel in der „Prawda“ am 17. September 1944.

Georgi Dimitroff schrieb 1934: „…Es genügt nicht, revolutionäres Temperament zu haben; du musst auch die Waffe der revolutionären Theorie beherrschen. Aber es genügt nicht, rein theoretische Kenntnisse zu haben: Du musst in ununterbrochenem Kampf mit dem Klassenfeind, indem du die ständigen Schwierigkeiten und Gefahren überwindest, in dir revolutionäre Abhärtung und Ausdauer, bolschewistischen Willen, Festigkeit und Hartnäckigkeit zu erziehen verstehen. Es genügt nicht, zu wissen, was man für den Sieg des Kommunismus tun muss: Du musst auch den Mut haben, zu tun, was notwendig ist, musst stets bereit sein, um den Preis jeglicher Opfer das zu tun, was den Interessen der Arbeiterklasse dient. Du musst verstehen, dein Leben ganz den Interessen des Proletariats unterzuordnen.

Der wahre proletarische Revolutionär ist eine lebendige Verkörperung der revolutionären Theorie, die sich in untrennbarem Zusammenhang mit der revolutionären Praxis des kämpfenden Proletariats formiert.

Das Musterbeispiel eines solchen proletarischen Revolutionärs ist gerade der Führer der deutschen Arbeiterinnen und Arbeiter, Ernst Thälmann. Er ist Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiterklasse und des gesamten Proletariats.“ (Georgi Dimitroff: Retten wir Genossen Thälmann!, Ausgewählte Schriften, Band 2, Seite 486.)

Wer heute am Aufbau und an der Stärkung kommunistischer Arbeiterpolitik mitwirken will, sollte sich sehr intensiv mit Ernst Thälmann auseinandersetzen. Er gehört zum großen Erbe unserer Bewegung. Von ihm zu lernen, bedeutet Prinzipienfestigkeit mit Flexibilität der Kampfformen zu verbinden, Klarheit der Analyse mit Massenverbundenheit; es bedeutet, den Kampf mit den arbeitenden Menschen zu führen und zu organisieren, in der Klasse verankert zu sein. Das schließt sektiererische und dogmatische Abkapselung ebenso aus, wie einen opportunistischen Kampf auf den Knien.

Streik in Linz gegen „unverantwortliches Verhalten der Firmenleitung”

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Linz/Oberösterreich. Selbst im wenig durch Streik geprägten Österreich kam es heute Morgen nach Berichten zu einer Arbeitsniederlegung von zwei Stunden in einem Schichtbetrieb am Linz-Bindermichl-Keferfeld. Die Kolleginnen und Kollegen stellten sich gegen das unverantwortliche Verhalten der Firmenleitung im Kontext von Corona. Das Unternehmen hat offenbar keinerlei Maßnahmen zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen getroffen. Diese wehrten sich gegen dieses sie potentiell gefährdende Arbeitsumfeld, indem sie die Arbeit niederlegten und sich auf dem Werksgelände zum Protest versammelten. Wieder einmal ist die Arbeiteraristokratie den Kolleginnen und Kollegen in den Rücken gefallen, der Betriebsrat hat diese dazu bewegt, wieder zu arbeiten.

Wir wollen unsere Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen zum Ausdruck bringen. Lasst euch nicht in Gefahr bringen! In anderen Ländern kommt es auch zu Streiks und eine Verbesserung der Lage kann erzwungen werden. Selbst in Oberösterreich gibt es vermehrt Berichte, dass der kollektive und solidarische Widerstand von Kolleginnen und Kollegen in der Situation Wirkung zeigt.