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Salzburger Schule verbietet kurze Kleidung bei Mädchen

Salzburg. Die Direktorin einer Salzburger Mittelschule sorgte mit einem Elternbrief kurz vor Beginn der Sommerferien für Aufregung. Laut der Direktorin seien Kleidungsstücke, bei denen zu viel Haut zu sehen ist, im Schulgebäude unangebracht und daher von nun an verboten. Dazu zählen „bauchfreie Shirts, Trägershirts sowie extrem kurze Shorts“. Diese bergen das Risiko einer „übermäßigen Sexualisierung“. Bei Zuwiderhandeln werden die Mädchen gezwungen, neutrale XXL-Shirts überzuziehen, die speziell für diesen Zweck von der Schule angekauft wurden.

Laut dem Elternbrief diene die Maßnahme vor allem „dem Schutz der Mädchen“, aber auch „dem Schutz der Burschen und unserer Lehrer“. Dass man Burschen und erwachsene Lehrer vermeintlich davor schützen muss, junge Mädchen zu sexualisieren und zu belästigen, und zwar mittels Kleidungsvorschriften für die Mädchen, sorgte dementsprechend auch für einige Aufregung bei den Eltern und Erziehungsberechtigten. Eine Mutter stellte den Elternbrief dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) zur Verfügung. Mittlerweile ist er öffentlich.

Der ÖGB kritisiert, dass die Kleidungsvorschriften nur für die Mädchen gelten. Weiters sei die Maßnahme eine Täter-Opfer-Umkehr. „Es ist eine bodenlose Frechheit, jungen Mädchen in der Mittelschule zu vermitteln, sie würden durch ihre Kleidung sexuelle Belästigungen provozieren. Die Direktorin sollte vielmehr mit den Burschen und ihren eigenen Lehrern über angebrachtes Verhalten gegenüber Frauen und jungen Mädchen sprechen“, so die ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Petra Berger-Ratley.

Der ÖGB ließ den Elternbrief der Salzburger Bildungsdirektion zukommen und verlangt von dieser eine Stellungnahme.

Quelle: ORF

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