HomeInternationalesMexiko: Tausende Migranten machen sich auf den Weg in die USA

Mexiko: Tausende Migranten machen sich auf den Weg in die USA

Rund 4.000 Migrantinnen und Migranten schlossen sich einer neuen Karawane an. Sie wollen in die USA gelangen, um vor Gewalt, Arbeitslosigkeit und mangelndem Schutz in ihren Heimatländern zu fliehen.

Chiapas/Mexiko. Am Wochenende machte sich eine Karawane von Migrantinnen und Migranten von der Stadt Tapachula im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas auf den Weg zur Südgrenze der USA. Dem Aufruf „Für Freiheit, Würde und Frieden“ sollen mindestens 4.000 Menschen gefolgt sein und sich der neuen Karawane angeschlossen haben. Die Migrantinnen und Migranten erklärten, dass sie vor Gewalt, Arbeitslosigkeit und mangelndem Schutz in ihren Heimatländern fliehen würden.

Die Karawane soll bereits eine vom Nationalen Migrationsinstitut (INM) und der Nationalgarde installierte Sicherheitsvorrichtung durchbrochen haben. Obwohl die Menschen in der Karawane stets beisammen blieben, soll die Nationalgarde einige Personen festgenommen haben, die sich verirrt hatten. 

Das nächste Ziel der an der Karawane beteiligten Migrantinnen und Migranten ist es, in Mexiko-Stadt die Normalisierung ihres Aufenthaltsstatus zu fordern. Denn dies sei Voraussetzung dafür, dass sie in die USA gelangen oder zumindest legal in Mexiko bleiben können. 

Die Organisatoren der Karawane erklärten indes, dass sie sich ausschließlich friedlich auf den Weg in die USA machen wollen. Gleichzeitig prangerten sie die mangelnde Aufmerksamkeit der mexikanischen Behörden bei der Abwicklung der Migrationsverfahren an und kritisierten die Abriegelungspolitik, die auf die in Chiapas lebenden Migrantinnen und Migranten angewandt werde.

Nach eigenen Angaben sollen etwa 1.800 Frauen und Kinder an der Karawane teilnehmen, was sie zu den am meisten gefährdeten Gruppen mache. Denn die Karawane marschiere derzeit bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius, was vor allem für Frauen und Kinder eine große Gefahr darstellt. Es sollen sich Migrantinnen und Migranten aus mindestens 11 Ländern an der Karawane beteiligen. 

„Es ist notwendig, einen Ort zu suchen, an dem wir frei sein können. Wir werden zum Senat, zum Parlament, zum Interamerikanischen Gerichtshof gehen (…) wo auch immer sie uns zuhören können, damit sie sich um alle Migranten kümmern, denn Tapachula ist nur ein Gefängnis“, erklärte Irineo Mujica, Vorsitzender der Organisation „Pueblos Sin Frontera“ („Völker ohne Grenzen“).

In der zentralamerikanischen Region ist seit Beginn des Jahres eine deutliche Zunahme von Migrationsströmen zu verzeichnen. In der Zeit von Jänner bis August stießen die mexikanischen Behörden auf 147.000 Migrantinnen und Migranten ohne gültige Papiere, eine Zahl, die dreimal so hoch ist wie noch im Jahr 2020. Allein im heurigen Jahr sollen mehr als 80.000 Asylanträge registriert worden sein, von denen eine große Zahl aus Chiapas stamme.

Erst Anfang September verhinderten die Behörden den Vormarsch von vier Karawanen, die ebenso von Tapachula aus starteten.

Quelle: Telesur / Telesur

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