Wien. In den österreichischen Privatspitälern drohen Streiks. Bei einer Betriebsrätekonferenz am Mittwoch wurden sowohl die Forderungen nach einem Einkommensplus in Höhe von 500 Euro sowie höheren Einstiegslöhnen bestätigt als auch ein Beschluss zur Beantragung einer Streikfreigabe beim ÖGB gefasst, berichtete die Gewerkschaft vida heute. Das sei ein „notwendiger Schritt“, da die KV-Verhandlungen zuletzt ins Stocken geraten waren.
Das bisher letzte Angebot der Spitalsbetreiber vor Weihnachten liege „weit weg“ von den Vorstellungen der Arbeitnehmer, so vida-Verhandlungsleiter Harald Steer, der auf die steigenden Rechnungen für Kredite, Mieten, Energie und Lebensmittel verwies.
Zwar hätten die Arbeitgeber beim Einstiegslohn die Minimalforderung von 2.000 Euro brutto angenommen, es müssten aber angesichts weiter rasant steigender Verbraucherpreise auch die restlichen Gehälter deutlich angehoben werden.
Steer führte Befragungen unter Beschäftigten in der Mehrheit der Häuser vor Weihnachten ins Treffen. Dabei hätten sich über 90 Prozent für diese Maßnahmen ausgesprochen. Das sei ein „klarer Auftrag“.
Außerdem sollte noch ergänzt werden, dass in den meisten Privatkrankenanstalten die betuchte Patientenschaft behandelt wird, und also die Betreiber nicht gerade am Hungertuch nagen werden.
Quelle: orf.at