HomeInternationalesStreik bei den drei größten Autoherstellern in den USA

Streik bei den drei größten Autoherstellern in den USA

Zum ersten Mal streiken Beschäftigte der drei größten Kraftwagenhersteller in den USA zum selben Zeitpunkt. Laut der Gewerkschaft soll der Arbeitskampf schrittweise ausgeweitet werden.

Washington DC. Der Arbeitskampf ist in den Vereinigten Staaten wohl einer der bedeutendsten der letzten Jahre. In der Nacht auf Freitag legten die Beschäftigten in Werken der Autohersteller General Motors, Ford und Stellantis ihre Arbeit nieder. Zum ersten Mal in der Geschichte der USA werden die „Big Three“ gleichzeitig bestreikt. Initiiert wird der Arbeitskampf von der einflussreichen Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), nachdem die Frist für die zuvor stattfindenden Tarifverhandlungen ausgelaufen war. In der Gewerkschaft sind rund 150.000 Arbeiterinnen und Arbeiter organisiert.

Die UAW forderte eine Lohnerhöhung von 36 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren. Ford war zu einem Zuwachs von 20 Prozent bereit, General Motors hat Steigerungen in der Höhe von 18 Prozent und Stellantis von 17,5 Prozent angeboten. Angesichts der hohen Inflation sowie der hohen Gewinne der Autobauer seien die Angebote laut UAW-Vorsitzendem Shawn Fain unzureichend.

In der Nacht auf Freitag begann der Streik sodann an verschiedenen Standorten: einem General Motors-Werk in Missouri, einem Stellantis-Werk in Ohio sowie einem Ford-Werk in Michigan. Der weitere Verlauf der Streiks ist laut Shawn Fain wie folgt geplant: Zunächst soll es „zielgerichtete und befristete“ Streiks in einzelnen Werken geben, welche die Produktion bereits empfindlich stören sollen. Dann sollen die Streiks nach und nach ausgeweitet werden. Die Konzerne sollen im Ungewissen bleiben, welche Standorte als nächstes lahmgelegt werden würden, um sie „aus dem Gleichgewicht zu bringen“.

Die UAW will allen Streikenden 500 US-Dollar pro Woche zahlen sowie die Krankenversicherung übernehmen. Bei einer Streikkasse, die mit etwa 825 Millionen US-Dollar gefüllt ist, wäre ein Generalstreik in allen drei Konzernen somit etwa drei Monate lang durchzuhalten.

Quellen: Die Presse/Junge Welt 

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