HomePanoramaPreisexplosion bei Richtwertmieten: 8,6 Prozent Erhöhung ab April

Preisexplosion bei Richtwertmieten: 8,6 Prozent Erhöhung ab April

Wohnen wird schon wieder teurer! Nach Berechnungen der Arbeiterkammer werden die Richtwertmieten ab 1. April um fette 8,6 Prozent steigen – für Mieterinnen und Mieter sind das durchschnittliche Mehrkosten von rund 490 Euro im Jahr.

Wien. Die Richtwertmieten werden im April um saftige rund 8,6 Prozent ansteigen – betroffen sind rund 776.000 Mieter:innen in Österreich. 

Für Mieter und Mieterinnen im privaten Altbau sind das österreichweit durchschnittliche Mehrkosten von knapp 490 Euro im Jahr (bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 65 Quadratmetern). Eine Familie in einer 90 Quadratmeter Wohnung wird in Wien rund 620 Euro und in Vorarlberg rund 960 Euro jährlich mehr an Miete zahlen (kommen zum Richtwert noch Zuschläge hinzu, wird es noch teurer). 

Gewöhnlich werden die Richtwertmieten alle zwei Jahre per 1. April an die Inflation angepasst. 2021 hat die Regierung aufgrund des Drängens von AK und Mietervereinigung die Anpassung ausgesetzt, um die Menschen in der Corona-Pandemie zu entlasten und auf 2022 verschoben. Die Mieten stiegen im Vorjahr um fast sechs Prozent.

Nun steht die nächste Mietteuerung an (ab April für neue, ab Mai für laufende Verträge). Die Erhöhung der Richtwerte veröffentlicht das Justizministerium im März. Wer einen Mietvertrag etwa in einem privaten Altbau – errichtet vor 1945 – nach dem 1. März 1994 unterschrieben hat, unterliegt dem Richtwertsystem. Die Erhöhung betrifft also alle in den vergangenen 27 Jahren abgeschlossenen Verträge, da sie (oft) entsprechende Anpassungsklauseln im Vertrag haben sowie Neuverträge. Die Richtwerte sind je nach Bundesland unterschiedlich hoch.

Die Arbeiterkammer fordert, dass die Mieten nur einmal im Jahr und um höchstens zwei Prozent erhöht werden dürfen. Außerdem fordert sie die Abschaffung befristeter Mietverträge, da durch diese bei neuen Verträgen unverschämt hohe Aufschläge getätigt werden, und die Mieterinnen und Mieter aus Angst, dass ihre Verträge nicht verlängert werden, vor einer Klage gegen den Mietwucher zurückschrecken.

Quelle: Arbeiterkammer

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN