HomePanoramaVerdacht auf Tierquälerei in AMA-Geflügelbetrieb

Verdacht auf Tierquälerei in AMA-Geflügelbetrieb

Steiermark. Einmal mehr wurde der Verein gegen Tierfabriken (VGT) auf untragbare Zustände in einem Tierzuchtbetrieb aufmerksam. In einem steirischen Hühnermastbetrieb, der mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet worden sei, sollen offenbar kranke Masthühner und Tiere achtlos überfahren und liegen gelassen worden sein. Die Vorfälle dokumentierte der VGT mit einem Video, das am Dienstag durch die Tierschützerinnen und ‑schützer veröffentlicht worden war. Der Verein erstattete wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz Anzeige.

„Überall sind Tiere zu sehen, die aufgrund ihrer angezüchteten, genetischen Prädispositionen extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen sind. Hühner, die nicht mehr aufstehen können und gezwungen sind, in der mit Fäkalien getränkten Einstreu zu liegen. Sie können sich nicht mehr zu Futter und Wasser bewegen und erleiden schmerzhafte Entzündungen der Haut“, übt der Verein auf seiner Webseite massive Kritik an den Zuständen. Das Video zeige zudem, wie jemand mit einem Laster durch den Stall fahre und dabei mehrere Hühner verletzte oder gar tötete.

Nach Aufkommen der schwerwiegenden Vorwürfe sperrte die AMA den Betrieb vorsorglich und entsandte Kontrollorgane in den betroffenen Mastbetrieb. Die AMA erklärte in einer Aussendung: „Bewahrheiten sich die Vorwürfe, so werden wir Verstöße wirksam sanktionieren, um die Konsumentinnen und Konsumenten und die Solidargemeinschaft der Gütesiegel-Betriebe zu schützen. Darüber hinaus sind nun auch die Behörden am Zug, um die Vorwürfe im gegenständlichen Fall zu prüfen.“

Der VGT gibt sich mit derartigen Sanktionen nicht zufrieden, denn es sei eindeutig, dass es sich nicht um einzelne Skandalbetriebe handle, „vielmehr wird das Bild eines kaputten und unheimlich grausamen Systems der Hühnermast gezeichnet“. Die gezeigten Hühnermasten würden allesamt in Zusammenhang mit Produzenten stehen, die unter anderem einen bekannten Lebensmitteldiscounter beliefern. „Der VGT, Equalia, die Albert Schweitzer Stiftung und viele weitere Tierschutzorganisationen erwarten, dass diesen Worten Taten folgen. Sie appellieren an Lidl, sich europaweit der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschließen, um so die Standards für die Hühnerhaltung und ‑zucht bei seinen Lieferanten zu verbessern“, heißt es in der Presseaussendung des Vereins. Um den öffentlichen Druck zu erhöhen hat der VGT eine Petition gestartet.

Quelle: ORF / VGT

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