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Wilder Cat Content in der Wachau

Seit 30 Jahren gilt die Europäische Wildkatze in Österreich als ausgestorben, doch nun muss man diesen Status womöglich wieder revidieren.

Melk/Krems. Die Wildkatze (Felis silvestris) könnte in Österreich auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten kommen. Klingt nicht gut für die freilebenden Miezen, ist es aber, weil ein Fortschritt: Denn bislang, seit 1989, gilt das Tier hierzulande als ausgestorben. Dafür hat der Mensch insbesondere seit dem 19. Jahrhundert gründlich gesorgt, einerseits durch Bejagung, andererseits durch die Zerstörung des Lebensraumes. Offenbar steht nun jedoch die Rückkehr der Wildkatze nach Österreich bevor: Nach ersten Sichtungen im Thayatal scheint sich inzwischen eine kleine Population weiter südlich in der Wachau angesiedelt zu haben. Dies bestätigen Fotofallen sowie vor allem genetische Untersuchungen von Haar- und Kotresten, die in den Wäldern rund um die niederösterreichische Donau gefunden und am Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main analysiert wurden. Neben der einwandfreien Präsenz von Wildkatzen in der Wachau belegen die festgestellten Untersuchungsergebnisse auch familiäre Verwandtschaftsverhältnisse, die auf eine Fortpflanzung vor Ort hinweisen, was freilich Voraussetzung für ein nachhaltiges Comeback in Österreich darstellt – für die Artenschutzcommunity eine kleine Sensation.

Außerdem wurden genetische Übereinstimmungen mit bayrischen und thüringischen Populationen gefunden, somit dürfte ein deutscher Migrationshintergrund vorliegen. Für eine gelungene Integration in die niederösterreichische Fauna braucht es nun entsprechende Schutzmaßnahmen auf Basis des neuen Status, um ein abermaliges Aussterben bereits im Ansatz zu unterbinden. Wildkatzen sind nachtaktive Jäger mit dem vorrangigen Zielobjekt Maus, wenn’s sein muss, stehen auch Eidechsen, Frösche oder größere Insekten am Speiseplan. Für Nutztiere und Menschen besteht natürlich keine Gefahr: Die Europäische Wildkatze ist zwar ein wenig stämmiger als die Hauskatze (Felis catus), aber letztlich nur minimal größer. Eine direkte Verwandt- im Sinne von Ahnenschaft besteht übrigens nicht: Unsere Hauskatzen stammen nicht von domestizierten Wildkatzen ab – sie gelten als nicht zähmbar und überaus menschenscheu –, sondern von der afrikanischen Falbkatze (Felis lybica). Trotzdem ist das äußere Erscheinungsbild verwechselbar, insbesondere mit braun-grau-schwarz getigerten Stubentigern und Freigängern. Etwaige Kreuzungen von Wild- und Hauskatzen können im Dickicht des Waldes schon mal vorkommen. Es ist nützlich, immer auf die tiefschwarze Schwanzspitze zu achten.

Quelle: Der Standard

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